Beschreibung
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Nichtoffener Planungswettbewerb „Neubau Unionbrücke“ in Offenburg nach RPW 2013 mit anschließendem VgV-Verfahren mit Lösungsvorschlägen Beschreibung: Innerstädtisch zentral gelegen befindet sich die Unionbrücke, die den historischen Bahngraben überspannt. Sie bindet den Bahnhof und die Innenstadt sowie weitere Hauptverkehrsachsen an. Die Brücke ermöglicht die zentrale innerstädtische Querung der Bahntrasse und hat dadurch eine große verkehrliche und städtebauliche Bedeutung. Die Brücke ist eine der zentralen Verbindungen in der Stadt, in der der Bahngraben ansonsten als starke Trennung wirkt. Über die Bahntrasse verläuft u.a. die Hauptmagistrale Rotterdam-Genua. Sie hat eine entsprechend sehr große bahnverkehrliche Bedeutung. Zentrale Elemente des Verfahrens: Beurteilungskriterien: Gestalterische und konstruktive Qualität des Entwurfs, Einfügen des Entwurfs in den Stadtgrundriss mit sensibler Einbindung in die Gesamtsilhouette der Stadt und Lösung der topografischen Herausforderungen, Städtebauliche Einbindung der angrenzenden Quartiere, Anbindung an das Verkehrs- und Wegenetz und Gestaltung der angrenzenden Kreuzungssituationen, Qualität für die unterschiedlichen Verkehrsarten, Machbarkeit im Hinblick auf bauliche Abwicklung und die Belange der Deutschen Bahn, Kostenrahmen, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in Bezug auf Unterhaltung und Bewirtschaftung der Brücke, Berücksichtigung von Anforderungen der Klimaanpassung und Begründung (soweit im Rahmen der Planungsaufgabe und im Wettbewerbsgebiet umsetzbar), Art der planerischen Auseinandersetzung mit den Randbedingungen und Qualität des Aufzeigens offener Punkte, die im weiteren Verfahren geklärt werden müssen. Die Reihenfolge stellt keine Gewichtung der Kriterien dar. //// Prämierung: Die Ausloberin stellt für den Wettbewerb insgesamt eine Wettbewerbssumme von netto 270.000 EUR zur Verfügung. Jedes teilnehmende Büro bzw. Team erhält eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 10.000,00 EUR inkl. Nebenkosten zzgl. MWSt. Es erfolgt keine Platzierung mit Sieger und Zweit- bzw. Drittplatzierten etc., sondern die Benennung einer gleichrangigen Preisgruppe von 3 bis max. 4 Büros bzw. Teams, die für das nachfolgende Verhandlungsverfahren mit Lösungsvorschlägen nominiert werden. Die Büros in der Preisgruppe des Wettebewerbs erhalten ein Preisgeld von je 30.000,00 EUR inkl. Nebenkosten zzgl. MWSt. Die Preisgelder des Wettbewerbs werden nicht auf spätere Planungsleistungen ange Durch die Höhenlage der Brücke und die damit verbundenen Rampen sind die topografischen und städtebaulichen Anforderungen sehr hoch. Die Rampen der Brücke binden auf der Innenstadtseite in das in Planung befindliche Bahnhofsquartier mit ZOB und Bahnhof als auch in das bereits realisierte Rée-Carré als zentrales innerstädtisches Einkaufsquartier ein. Das angrenzende Quartier “Unionrampe” soll künftig städtebaulich neugeordnet werden, um an dieser zentralen Lage eine entsprechende und angemessene städtebauliche Dichte sowie ein attraktives Erscheinungsbild zur Unionrampe hin zu schaffen. Die verkehrlichen Rahmenbedingungen auf der Brücke und in ihrem unmittelbaren Umfeld sind komplex und teilweise beengt. Neben dem Individualverkehr in die Innenstadt und das Rée-Quartier hinein sowie durch die Innenstadt hindurch führen wesentliche ÖPNV-Bustrassen über die Brücke und weitere zum ZOB. Mehrere Grundstückseinfahrten und größere Parkhäuser werden über die Rampen angebunden. Aufgrund ihrer Zentralität ist die Brücke für den Rad- und Fußverkehr wichtig, diese Bedeutung wird in den nächsten Jahren weiter steigen. U.a. soll der Radschnellweg Offenburg-Appenweier über die Unionbrücke führen. Die Verkehrsqualität, die Ausgestaltung der Verkehrsräume wie auch insgesamt die städtebauliche Qualität wird der Bedeutung der Brücke heute nicht gerecht. Die heutige Unionbrücke wurde 1956/57 in Spannbetonweise errichtet, einer seinerzeit üblichen Bauweise. 2010 und 2011 wurde die Brücke bautechnisch ertüchtigt und unterliegt seit dem einem regelmäßigen Monitoring. Wegen ihrer besonderen konstruktiven Merkmale ist die Unionbrücke jedoch nicht sanierungsfähig. Die Restnutzungsdauer läuft im Jahr 2030 aus. Mit einem Neubau verbindet sich die Chance, Lage und Dimension der Querung zu optimieren, die Verkehrsräume entsprechend der Mobilitätsanforderungen sowie unter Berücksichtigung der Klimaschutzziele der Stadt Offenburg aufzuwerten und an diesem markanten Punkt im Stadtraum eine verkehrlich wie auch städtebaulich angemessene Lösung für die Querung des Bahngrabens zu finden. Aufgrund der Anforderungen der Deutschen Bahn ist davon auszugehen, dass eine neue Brücke eine größere lichte Höhe haben wird. Die Frage nach der finalen Höhe der Brücke wird dabei eine der wesentlichen Fragen im Planungsprozess werden, insbesondere in der Abwägung zwischen Höhe und Rampenneigung. Die zukünftigen Rampen sollen städtebaulich besser mit den Quartieren verknüpft werden und müssen weiter die Zufahrten in die Grundstücke weiter möglich machen. Eine städtebaulich angemessene Einbindung der Brücke und der Rampen unter Berücksichtigung der Vorgaben für Barrierefreiheit sind zentrale Herausforderungen bei der Planung, weshalb den konstruktiv-statischen Belangen einer neuen Brücke, vor allem in Bezug auf die Höhe der Konstruktion, ein besonderes Augenmerk zukommt. Dabei liegt die planerische Herausforderung auch darin, eine potentiell hochbaulich stark in Erscheinung tretende Brücke sensibel und gestalterisch gut in die bestehende Offenburger Stadtsilhouette einzubinden, die geprägt ist von historischer Altbausubstanz (bspw. Kirchen sowie einer geschlossenen historischen Bebauung) und stadtbildprägenden Neubauten (bspw. Rée Carré und Finanzamt). Im Rahmen dieses Wettbewerbsverfahrens soll eine zeitgemäße und ortsangemessene Brücke entwickelt werden, die der besonderen stadträumlichen und verkehrlichen Situation gerecht wird und eine angemessene Antwort im Umgang mit den Belangen der Deutschen Bahn findet.