Beschreibung
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Fachlos 1 Erstellung von numerischen Modellen zur Starkregenvorsorge und zur künstlichen Grundwasseranreicherung aus Oberflächenabfluss für die Gemeinde Gnarrenburg Projektbeschreibung Der Fokus dieses Projektes liegt auf die Erarbeitung eines Konzepts zur Starkregenvorsorge und zur Grundwasseranreicherung durch Management des Oberflächenabflusses. Mit diesem Konzept soll eine strategische Neuausrichtung des Wassermengenmanagements und des klimafolgenorientierten Ausbaus von Infrastrukturen der Wasserversorgung und -nutzung erfolgen. Die Gemeinde Gnarrenburg möchte hierzu ihren Generalentwässerungsplan überarbeiten. Eine Möglichkeit, das Niederschlagswasser nicht über die Kanalisation abzuführen, besteht darin, das Wasser in der Fläche zu halten und zu versickern, so dass es das Grundwasser anreichern kann und möglichst das Grundwasserdargebot erhöht. Dieses würde neben der Entlastung und nachhaltigen Nutzung von Wasser auch das Grundwasser und damit den Basisabfluss in den Vorflutern stabilisieren. Hierzu sollen in dem beantragten Projekt mehrere numerische Modelle erstellt werden, um mögliche Maßnahmen zur Verringerung des Direktabflusses zu planen, die das Kanalnetz soweit entlasten, dass es auch in der Zukunft Starkregenereignisse zuverlässig abführen kann. Hierzu werden verschiedene Szenarien entwickelt, wie der Niederschlag in der Fläche gehalten werden kann, statt Direktabfluss zu generieren. Fachlos 2 Entwicklung eines Konzeptes zur Starkregenvorsorge und zur künstlichen Grundwasseranreicherung aus Oberflächenabfluss für die Gemeinde Gnarrenburg Projektbeschreibung Die Gemeinde Gnarrenburg wird bedingt durch die trockenen Sommer und die häufig vorkommenden Starkregenereignisse in den letzten Jahren, die die Vorhersagen klimatischer Entwicklungen bestätigen, mit Fragestellungen konfrontiert, wie die Bewirtschaftung der Kanalisation und der daran angeschlossenen Flächen klimaresilient und nachhaltig organisiert werden kann. Beobachtungen im Gemeindegebiet zeigen vor allem bei Starkregenereignissen, dass das Kanalnetz am Rand seiner Leistungsfähigkeit steht. Beispiele aus Niedersachsen (vgl. Ereignisse vom 21./22.06.2023 Brauschweig: Regenhöhe 67 mm in 30 Minuten bzw. 110 mm in 4 Stunden) zeigen, dass ein großer Anteil des Jahresniederschlags in sehr kurzen Zeiträumen fällt. Daher kann es zu größeren bis sehr großen Schäden kommen, wie z.B. im Ahrtal in 2021. An den Oberflächen der Siedlungsgebiete in der Gemeinde Gnarrenburg erhöht sich damit das Risiko kanalinduzierter Überflutungen infolge konvektiver, kleinräumiger Starkregen. Auch das Risiko von Überschwemmungen aus kleineren Vorflutern erhöht sich dadurch. Starkregen mit der Gefahr von wild abfließendem Oberflächenabfluss oder Sturzfluten können überall auftreten. Demgegenüber waren die Böden in den letzten Jahren sehr trocken und der Grundwasserspiegel sinkt vielerorts. Dieses gefährdet neben der Versorgungssicherheit bezüglich Trink- und Brauchwassers vor allem die grundwasserabhängigen Ökosysteme. Das Land Niedersachsen zeigt auch für den Landkreis Rotenburg (Wümme) in seinen Berichten und Prognosen, dass Änderungen durch Klimawandel in der Zukunft weitergehen und sich zudem verstärken werden. Dieses gilt auch für die drei Grundwasserkörper (GWK) „Oste Lockergestein links“, „Untere Wester Lockergestein rechts“ und „Wümme Lockergestein rechts“, die teilweise in der Gemeinde Gnarrenburg liegen. So steigt der Wasserbedarf in diesen GWK und somit ist es neben den ersten Anzeichen, wie den o.g. trockenen Böden und damit einhergehender Wachstumsbehinderung oder gar Schäden an der Vegetation, fraglich, ob die derzeitige nachhaltige Bewirtschaftung der GWK auch in Zukunft noch nachhaltig ist und wie eine nachhaltige Bewirtschaftung sichergestellt werden kann. Um diese Fragestellungen zu bearbeiten, soll zum einen der bestehende Generalentwässerungsplan unter Zuhilfenahme einer numerischen Modellierung auf Schwachstellen bezüglich Kanalisation, Stauraum, Durchlässen usw. untersucht werden. Zum anderen sollen anschließend vorhandene und neue Retentionsräume, Maßnahmen zum Rückhalt von Abflüssen und zur Grundwasseranreicherung bewertet bzw. definiert werden. Dieses soll zu einem Konzept führen, in dem die zu erwartenden intensiveren Starkregen in der Zukunft zum einen keinen Schaden an der Infrastruktur und den Siedlungen herbeiführen und zum anderen ein Großteil des Niederschlagswassers auch in der Fläche gehalten und anschließend versickert werden kann, so dass es das Grundwasser anreichert. Dieses kann neben den Boden- und Grundwasserhaushalt auch den Basisabfluss in den kleineren Vorflutern im Gemeindegebiet stabilisieren und auch zukünftig die nachhaltige Wasserbewirtschaftung für alle GWK und Oberflächenwasserkörper befördern. Die Erstellung eines Konzeptes zur Starkregenvorsorge und zur künstlichen Grundwasseranreicherung aus Oberflächenabfluss bereitet die Grundlagen für Szenarienrechnungen vor und erfordert die Ergebnisse der Modellrechnungen. Somit wird dieses Projekt parallel zur Modellierung durchgeführt. Eine projektbegleitende Abstimmung mit den wesentlichen Stakeholdern ist für den Erfolg eines Konzeptes zur Starkregenvorsorge zielführend. Von diesen ist auch eine Bereitstellungder verfügbaren und für das Projekt erforderlichen Daten notwendig. Das Projekt soll vier Schwerpunkte aufweisen: -Standortspezifische IST-Analyse (lokale Boden- und Grundwasserverhältnisse) -Einfluss von Wasserrückhalt und Grundwasseranreicherung auf den lokalen Grundwasserhaushalt -Optimierungsvorschläge zum Wasserrückhalt und zur Grundwasseranreicherung -Bewertung und Prognose