Beschreibung
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Der Forschungsneubau ACTIVE SITES wird als Teil des "Forschungs- und Innovationscampus Thurmfeld" (nachfolgend nur "FIT") im Norden der Stadt Essen errichtet, in fußläufiger Nähe zum Hauptcampus der Universität Duisburg-Essen, am Standortes Essen (nachfolgend nur UDE). Der Standort liegt nordwestlich der Universität Duisburg- Essen im Nordviertel des Innenstadtbereichs der Stadt Essen. Im Osten wird das Baufeld durch die Hilgerstraße begrenzt. Dort und im Norden liegen gewerbliche Nutzungen. Im Süden an der Straße Auf der Union befinden sich Studentenwohnheime. Direkt südlich angrenzend an das Baufeld für den Forschungsneubau liegt das in Planung befindliche Gebäude "Future Water Campus". Nordwestlich schließt das Thurmfeldareal an einen Park an. Der Forschungsneubau ACTIVE SITES umfasst als Neubau für interdisziplinäre Forschung aus den Profilschwerpunkten Nanowissenschaften, Biomedizinische Wissenschaften und Wasserforschung, verschiedene hochinstallierte Labore (Chemie-Labore, physikalisch-chemische Labore, Laser-Labore) für einen intensiven Einsatz von Großgeräten und instrumenteller Analytik sowie Büro-/Kommunikationsflächen, Besprechungs-/Seminarräume und Lagerflächen. Die Baumaßnahme verfügt über ein wesentliches übergeordnetes Vorhabenziel, der Errichtung von sogenannten "gemeinsamen Laboren" bzw. "Joint Labs". Bei den Joint Labs handelt es sich um höchstflexible Labore, in denen gezielt angeschaffte und in den Forschungsbau eingebrachte Großgeräte sowie instrumentelle Analytik um einen gemeinsamen Versuchsaufbau für spezifische Experimente gekoppelt werden sollen. Diese Kopplungen sollen für neue Fragestellungen angepasst werden können. Daher sind insgesamt drei dieser Labore vorgesehen, um diesen Ansatz nicht nur auf einen Versuch beschränken zu müssen und die notwendige Flexibilität erreichen zu können. Die Kopplung der Geräte wird in Zukunft immer wieder variieren, weswegen die Labore so aufgebaut sind, dass jedes Großgerät in jedem Labor betrieben werden kann. Für den (in manchen Fällen z. B. aus Gründen der Arbeitssicherheit notwendigen) separaten Betrieb der Großgeräte können Flächen der Joint Labs über mobile Trennwände (z. B. zum Schutz vor Laserstrahlung) abgetrennt werden, sodass die weiteren Bereiche jenseits der Abtrennung nutzbar bleiben. Hierdurch können die gemeinsamen Experimente (insbesondere die Methodenkopplungen) parallel zu den Einzelexperimenten (insbesondere Einzelmethodenanpassungen an Ambience-Bedingungen und Probenhalterentwicklungen) durchgeführt werden. Die Joint Labs sind so dimensioniert, dass neben den Großgeräten noch genügend Platz für unterstützende Methoden und Aufbauten vorhanden sind, die temporär für Versuche benötigt werden. Beispiele dieser unterstützenden Methoden sind die Downstream-Analytik und Kalibrierungsarbeiten sowie instrumentelle Analytik. Es findet somit eine immer tiefergehende Spezialisierung von Vorversuchen, die außerhalb des Forschungsbaus durchgeführt werden können, zu den spezialisierten konzeptionellen Versuchen innerhalb der Standardlabore, die gezielt dem Versuchsaufbau in den Joint Labs zuarbeiten, zum höchstspezialisierten Versuch im Joint Lab statt. Die Erreichung dieses Ziels erfordert ein Gebäudekonzept, das ebenfalls entsprechende übergeordnete Anforderungen an Gebäude und Räume beinhaltet. Um eine optimale Arbeitsumgebung zu schaffen, bedarf es abwechslungsreicher und differenziert gestalteter sowie flexibel nutzbarer Räume und Flächen, die den formellen und informellen Austausch ermöglichen und fördern. Dabei spielen kurze Wege zwischen den Büro- und Laborarbeitsplätzen eine zentrale Rolle. Kommunikationsflächen sollen dabei an den Knotenpunkten zwischen der vertikalen und horizontalen Gebäudeerschließung angeordnet werden, damit diese einfach und schnell von einem möglichst großen Nutzer*innenkreis erreicht werden können. Im Laborbereich kann durch eine differenzierte Betrachtung der Arbeitsumgebung eine differenzierte Zonierung vorgenommen werden, die unterschiedliche funktionale und technische Anforderungen vorweist: - Dokumentationsplätze: büroaffine Nutzung, räumlich durch transparent gestaltete Wände von den Laborarbeitsplätzen getrennt; dadurch kann bei gleichbleibender räumlicher Nähe ein niedriger Installationsgrad und eine ruhigere Arbeitsumgebung realisiert werden. - Laborarbeitsplätze: klassische Laborarbeitsplätze als Mittelpunkt der experimentellen Arbeitsweise und mit einem hohen technischen Ausstattungsgrad. - Infrastruktur/Geräte: Laborserviceflächen wie Präparationsräume, Geräteräume oder Spülküchen, die bei Bedarf zur Vermeidung von störenden Emissionen von den Laborarbeitsplätzen abgetrennt werden können. Um eine optimale Flexibilität zu erreichen, wird der gesamte Laborbereich brandschutztechnisch als eine Nutzungseinheit betrachtet. Das Prinzip der Organisation in Nutzungseinheiten erlaubt eine hohe Flexibilität in der Organisation der einzelnen Bestandteile, was wiederum Auswirkungen auf die Gesamtgebäudestruktur hat. Die folgenden Darstellungen zeigen mögliche Gebäudestrukturen auf, die ein modulares Additionsprinzip einzelner Nutzungseinheiten erlauben. Bei der Gebäudestruktur sind mögliche zukünftige Nutzungsänderungen und Erweiterungen durch Gebäudelage und -ausrichtung sowie Ausbau und anpassungsfähige Gebäudehülle und Infrastruktur (z. B. Erschließungssystem, flexible Innenwände für variable Raumaufteilung, Installationsführung, etc.) zu berücksichtigen. Die Gebäudeform sollte sich zur Optimierung von Verkehrsflächen und Energieverbrauch an einer wirtschaftlichen Relation von Grundfläche und Kubatur orientieren. Für die baukonstruktive Gebäudestruktur sollte ein sich wiederholendes, modular aufgebautes Tragraster entwickelt werden. Die Auswahl eines solchen Stützrasters und Bundsystems ist so zu wählen,