Zusätzliche Informationen
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Diese Ex-Ante-Bekanntmachung ist eine korrigierte Fassung jener Ex-Ante-Bekanntmachung, welche bereits am 12. September 2024 veröffentlicht wurde (OJ S 178/2024, 12.9.2024). Zusätzlich wurde das Verbrauchsmaterial Cytotape pro Klinik berücksichtigt. Übersicht beteiligten Häuser und deren Bedarf: • Los 1: Klinik Ottakring: 1 Stk. Färbeautomat und 1 Stk. Eindecker (Kombigerät), 75 Stk. Cytotape (Jahresbedarf) • Los 2: Klinik Hietzing: 1 Stk. Färbeautomat und 1 Stk. Eindecker (Kombigerät), 75 Stk. Cytotape (Jahresbedarf) • Los 3: Klinik Floridsdorf 1 Stk. Färbeautomat und 1 Stk. Eindecker (Kombigerät), 75 Stk. Cytotape (Jahresbedarf) • Los 4: Klinik Landstraße: 2 Stk. Eindecker, 150 Stk. Cytotape (Jahresbedarf) • Los 5: Klinik Donaustadt: 1 Stk. Eindecker, 75 Stk. Cytotape (Jahresbedarf) • Los 6: Allgemeines Krankenhaus 3 Stk. Färbeautomaten und 3 Stk. Eindecker (Kombigeräte) und 1 Stk. Eindecker, 300 Stk. Cytotape (Jahresbedarf) Die genannten Alleinstellungsmerkmale gelten gleichermaßen für die Lose 1 bis 6, da sie essenzielle Anforderungen darstellen. Die technische Erforderlichkeit dieser Merkmale ist für alle Häuser gleich gültig um einen ordnungsgemäßen Betrieb sicherzustellen. Begründung Alleinstellungsmerkmal: 1. Technische Überlegenheit und Kompatibilität Die Entscheidung zugunsten des Sakura-Systems basiert maßgeblich auf dessen technischer Überlegenheit und Kompatibilität mit den bestehenden sowie geplanten Systemen. Im Rahmen der vom Vorstand beauftragten Innovationsprojekt der Digitalisierung der Pathologie, speziell der Histologie, ist eine nahtlose Integration in den Workflow unerlässlich. Das Sakura-System ermöglicht dies durch die Automatisierung zusammenhängender Färbe- und Eindeckprozesse, wie sie in den Mindestanforderungen definiert sind. Diese umfassen alle wesentlichen Arbeitsschritte – von der Trocknung über H&E- und Sonderfärbungen bis hin zur Folieneindeckung – innerhalb eines geschlossenen Systems, das eine gleichbleibend hohe Qualität und Effizienz gewährleistet. Das Sakura-System ermöglicht es, denselben Objektträgerhalter für Färbe-, Eindeck- und Scanprozesse zu verwenden, wodurch unnötige manuelle Arbeitsschritte entfallen und die Effizienz signifikant gesteigert wird. Besonders hervorzuheben ist die Kompatibilität der Sakura-Geräte mit den in der Klinik verwendeten Präparatescanner von 3D HISTECH. Die bereits bestehenden Scanner sind primär auf Kompatibilität mit Sakura ausgelegt, und die Folieneindeckung gewährleistet einen raschen und qualitativ hochwertigen Scannvorgang. Nur so kann eine entsprechende Qualität auch hinsichtlich der Patientensicherheit sichergestellt und die Anforderungen bevorstehenden Akkreditierung erfüllt werden. 2. Wirtschaftlichkeit und langfristige Kostenreduktion Neben den technischen Vorteilen bietet das Sakura-System erhebliche wirtschaftliche Einsparungen. Ein Wechsel zu einem alternativen System würde erhebliche Zusatzkosten verursachen, da sowohl die vor kurzem angeschafften Sakura-Färber ersetzt werden müssten, als auch die bereits bestehenden Scanner auf andere Racksysteme umgerüstet werden müssten. Die Fortführung der Nutzung dieser bereits vorhandenen Geräte ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch effizient. Zudem reduziert die Kombination aus Sakura-Färber und -Eindecker den Wartungsaufwand durch geringere Verunreinigungen im Scanner, was sich langfristig in niedrigeren Betriebskosten niederschlägt. Die über Jahre erprobte Zuverlässigkeit und Stabilität der Folieneindeckungen von Sakura gewährleisten eine sichere Archivierung und ein fehlerfreies Scannen der Proben, was entscheidend für die Aufrechterhaltung hoher Qualitätsstandards ist. Durch eine Vereinheitlichung des Färbe-/Eindecksystems kann zudem eine Kostenersparnis aufgrund besserer Rabattierung bei größerer Bestellmenge erzielt werden. Zudem fallen durch vergleichbare Färbeergebnisse gegebenenfalls anfallende Anfertigungskosten für zusätzliche Schnitte bei Konsilbefundung innerhalb des Gesundheitsverbundes weg. Dazu kommt, dass in der Klinik Landstraße bereits ein Färbeautomat der Fa. Sakura in Betrieb ist, was die Anschaffungskosten entsprechend reduzieren könnte. 3. Erforderlichkeit aufgrund von Betriebssicherheit und Leistung Die Notwendigkeit der Anschaffung und Nutzung des Sakura-Systems wird auch durch Aspekte der Betriebssicherheit und Leistungsfähigkeit unterstrichen. Das geschlossene Systemdesign minimiert die Belastung durch gesundheitsgefährdende Dämpfe wie Xylol, was die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter schützt. Darüber hinaus bietet das Sakura-System eine hohe Flexibilität, die insbesondere bei Sonderfärbungen von Vorteil ist. Es ermöglicht, H&E- und Spezialfärbungen in einem kontinuierlichen Prozess abzuwickeln, ohne die Proben manuell umzuschichten. Dies reduziert das Risiko von Fehlern und stellt einen schnellen, zuverlässigen Probendurchsatz sicher. Mit einem Output von bis zu 530 H&E-Färbungen pro Gerät und Stunde erfüllt das Sakura-System alle Anforderungen an eine moderne, leistungsfähige Färbe-Eindeck-Kombination. 4. Vereinheitlichung der Digitalisierung der Pathologie-Institute Die Vereinheitlichung der Digitalisierung der Pathologie-Institute ist strategisch notwendig, um eine reibungslose Integration und Kompatibilität zwischen den verschiedenen Instituten zu gewährleisten. Einheitliche Lösungen minimieren Schulungsaufwand und Wartungskosten, fördern die Qualitätssicherung und nutzen Synergien, die zu effizienteren Arbeitsabläufen führen. 5. Durchlaufzeit Durch automatisierte Übergabe von Färber auf Eindecker und Komptabilität der Racks von Scanner und Eindecker reduzieren zeitaufwendige manuelle Arbeitsschritte. Bei herkömmlicher Glaseindeckung ist das Medium nach dem Deckglas zumindest eine halbe Stunde nach Eindeckung noch sehr flüssig und verschieblich, das Deckglas kann verrutschen und Medium austreten, was zur Verklebung und Verunreinigung der Präparate und ggf. des Scanners führt. Durch Folieneindeckung entfällt die Trocknungszeit nahezu gänzlich. Dadurch können die Schnitte unmittelbar nach Eindeckung zur mikroskopischen Befundung ausgeliefert, oder gescannt werden. Somit reduziert sich die Verarbeitungszeit und sowohl analoge als auch digitale Präparate stehen früher zur Befundung zur Verfügung. 6. Schlussfolgerung Zusammenfassend ist das Sakura-System die einzige technisch und wirtschaftlich sinnvolle Lösung für die Pathologie-Institute des Wiener Gesundheitsverbundes. Die nahtlose Kompatibilität mit den vorhandenen Scannern, die signifikante Reduktion der Betriebskosten durch geringeren Wartungsaufwand und die Leistungsfähigkeit in der Probenverarbeitung machen die Entscheidung für Sakura zwingend erforderlich. Zudem kommt aus kommerzieller Sicht für die Folieneindeckung nur die Firma Sakura in Frage. Zudem sichert diese einen effizienten, wirtschaftlichen und qualitativ hochwertigen Betrieb, der den Anforderungen laut Vorstandbeschluss der digitalen Pathologie, welche eine Prozessoptimierung mit nahtlosem Probenübergang von Färbung zur Eindeckung bis zum Scanvorgang erfordert, gerecht wird. Die letzten 4 Monate intensive Nutzung des Scanners am Institut für Pathologie Klinik Hietzing mit einem Glaseindecker haben gezeigt, dass: • Eindeckmittel welches bei Glaseindeckern verwendet wird und am Objektträger punktuell hervorquillt zu Verklebungen im Scanner führt und dadurch größte Probleme verursacht. • Die ungleichmäßige Verteilung des Eindeckmittels zu Fokusproblemen während des Scann Vorganges führt. • Glasabrieb/staub ebenfalls die Fokussierung beeinträchtigt. • Der Scanner wurde ab Werk für Objektträgerhalter der Firma Sakura ausgeliefert. Ein händisches Umsortieren ist für Mitarbeiter*innen im Labor höchst aufwendig. Aus diesen Gründen ist ein Glas Eindeckautomat für den erforderlichen Bedarf nicht geeignet und eine Folieneindeckung zwingend erforderlich. Die Digitalisierung der Histologie im Hochdurchsatzbetrieb ist ausschließlich in einem durchgängigen Prozess von Färber über Eindecker zum Scanner – unter Ausnutzung von größtmöglicher Automatisierung – möglich. Diese Durchgängigkeit ist nur dann gegeben, wenn die Objektträger ohne manuelle Zwischenschritte in Paketen von einem Prozess-Schritt zum nächsten weitergereicht werden können. Ein manuelles Umschlichten von täglich mehreren hundert Objektträgern ist nicht nur aus Gründen der angespannten Personalsituation als unzumutbar abzulehnen, sondern auch aus Gründen der Prozess Qualität selbst. Es handelt sich bei dieser Kompatibilität um ein notwendiges technisches Erfordernis, dass nur durch den Folieneindecker der Firma Sakura erfüllt werden kann und dahingehend alternativlos ist. Es handelt sich daher um sachliche, anforderungsbedingte Gründe, die zu einem bestimmten Leistungsprofil der zu beschaffenden Geräte führen. Aus technischen Gründen ist demzufolge kein Wettbewerb vorhanden und es besteht keine vernünftige Alternative oder Ersatzlösung. Vor diesem Hintergrund erfolgt gegenständlich die Durchführung eines Verhandlungsverfahrens ohne vorherige Bekanntmachung gemäß § 36 Abs 1 Z 3 lit a BVergG 2018. Da der Hersteller des Eindeckautomaten keine Haftung für Geräteschäden oder den Verlust der Haftfähigkeit auf Objektträgern übernimmt, wenn Folien anderer Anbieter genutzt werden, ist der Einsatz alternativer Verbrauchsmaterialien ausgeschlossen. In Verbindung mit dem Folieneindecker von Sakura kann deswegen ausschließlich die Tissue-Tek Eindeckfolie "Cytotape" desselben Herstellers verwendet werden. Auch die Wartung der Geräte muss durch den Hersteller erfolgen, da dieser über die erforderliche interne Expertise verfügt und direkten Zugang zu Originalersatzteilen hat, die für die Wartung und Reparatur benötigt werden. Zudem kann nur der Hersteller sicherstellen, dass Garantieansprüche jedenfalls erhalten bleiben.