Beschreibung
       
       
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        Die Mikroskopie-Systeme sind für verschiedene klinische Anwendungen vorgesehen. Neben der zentralen Rolle in der HNO-Chirurgie sollen sie auch für Eingriffe der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie geeignet sein. Die Systeme müssen Eingriffe an beiden Ohren ermöglichen, ohne dass dabei die Systeme neu positioniert werden müssen und über genügend Freiheitsgrade in allen Achsen, um auch an schwer zugängliche Stellen zu erreichen (z.B. Kehlkopf). Eine motorisierte Feinpositionierung muss möglich sein, um Face-to-Face Operationen zu ermöglichen. Die Systeme müssen über motorbetrieben Fokussierung und Zoom verfügen, apochromatische Optiken enthalten und einen möglichst großen maximalen, sowie möglichst kleinen minimalen Arbeitsabstand gestatten. Das Tivato 700 hat hier eine technische Alleinstellung mit einem sehr großen Arbeitsabstandsbereich von 200 - 625mm. Dies ist im Hinblick auf Patientensicherheit und OP-Ergebnis sehr wichtig, da es Operateuren verschiedener Körpergrößen das höchste Maß an Ergonomie verschafft, was besonders bei längeren Operationen Tremoren vorbeugt. Außerdem lassen sich durch den kleinen Arbeitsabstand höhere Vergrößerungen umsetzen und durch den großen Arbeitsabstand mit längeren Instrumenten arbeiten, was auch beides direkten Einfluss auf das OP-Ergebnis hat. Weiterhin sollen die Systeme eine elektrische Justierung der Tiefenschärfe ermöglichen. Eines der drei Systeme muss für die fluoreszenzbasierte Video-Angiographie eingerichtet sein. Die Systeme müssen mit Xenon Lichtquellen ausgestattet sein, die tageslichtähnliche Eigenschaften und mind. ca. 300 W Leistung haben sowie über ein zweites Leuchtmittel verfügen. Bei Ausfall wird automatisch auf das zweite Leuchtmittel umgeschaltet, um die Patientensicherheit zu erhöhen. Die Beleuchtung muss über Funktionen verfügen, die Gewebe außerhalb des Sehfeldes vor unnötiger Lichteinstrahlung schützt. Das Tivato 700 verfügt hinsichtlich des Stativs über das Alleinstellungsmerkmal, da eine aktive Schwingungsdämpfung eingebaut ist. Diese verhindert das Schwingen der Systeme, was insbesondere bei starken Vergrößerungen (z.B. Innenohr) zur Unterbrechung der OP führen kann, wodurch eine direkte Gefährdung des Patienten möglich ist (z.B. bei akuten Blutungen). Das Stativ muss auf Rollen beweglich sein, die jeweils eine Bremse haben, um Mobilität und Stabilität zu gewährleisten. Der Abstand von Stativ zu Objektiv muss mindestens 1,6 m betragen. Die Mikroskope müssen sich um 125° nach hinten und um je 45° nach links und rechts schwenken/neigen lassen, um bequemes Operieren zu ermöglichen. Die Systeme müssen eine zentrale Benutzeroberfläche (Touchscreen) haben. Das System muss zwei individuell programmierbare Handgriffe haben. Die Systeme müssen Beobachter neben dem Operateur ermöglichen (Mitbeobachtertubus). Die Systeme müssen über WLAN vernetzbar sein, Live Videostreaming, 4K Videos und DICOM unterstützen sowie Kompatibilitäten zu vorhandenen Systeme des OPs aufweisen (z.B. Brainlab Curve und Sony IOPS). Die Mikroskop-Systeme müssen über eine automatische Balancierfunktion aller relevanten Systemachsen verfügen, die das Ausbalancieren des Systems mit nur einem Knopfdruck und ohne manuelle Zwischenschritte ermöglicht. Diese Funktion stellt eine weitere Alleinstellung des Tivato 700 dar und hat positive Auswirkung auf die Patientensicherheit, indem es die benötigte Zeit und Fehler reduziert. Das automatische Ausbalancieren muss in jeder Position im Neigungs- und Schwenkbereich funktionieren und auch nach Abdeckung des Systems darf nur es einen Knopfdruck erfordern. Das automatische Balancieren bestimmter Konfigurationen darf keine zusätzlichen Gewichte benötigen. Das seitliche Neigen des Mikroskops darf kein erneutes Ausbalancieren des Systems erfordern, um die Operationsprozess nicht zu verzögern und Patienten zu gefährden, daher darf sich der Mitbeobachtertubus nicht bewegen beim seitlichen Neigen. Für eine verbesserte Hygiene und Schutz vor Beschädigung müssen sich alle Lichtleiter, Videokameras und Kabel vollständig abgedeckt/integriert sein. Die Systeme müssen mit passenden Sterilhüllen für die OPs vorbereitete werden können. Eine weitere Alleinstellung des Tivato 700 ist die automatische Absaugfunktion der Sterilhüllen. Hierdurch liegt die Sterilhülle sehr eng an das Gerät an, was einer erhöhten Patientensicherheit führt, da das Risiko, dass die Hülle den Operateur behindert oder jemand an der Hülle hängen bleibt, verringert wird. Es müssen weitere verlängerbare und faltbare Tuben verfügbar sein um verschiedenen Operateuren bequemes Arbeiten zu ermöglichen. Es müssen Tuben verfügbar sein, die sich schnell zwischen starker Vergrößerung und maximaler Übersicht des Operationsbereichs umschalten lassen.