Beschreibung
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Das Provisorium besteht 110 kV-seitig aus zwei 110 kV Transformatorfeldern mit zwei 110 / 20 kV, 50/63 MVA Transformatoren, die jeweils 110 kV-seitig im Stich an zwei unterschiedliche 110 kV Freileitungssysteme des vorgelagerten 110 kV Netzes angeschlossen werden. Dies ist im beigefügten Übersichtsschaltbild zu sehen. Die Abspannung der Leiterseile erfolgt jeweils über Masten, die auf benachbarten Grundstücken errichtet werden. An den Masten werden die Freileitungsseile in Kabelleitungen überführt, die anschließend im Erdreich auf das Grundstück des Provisoriums geführt werden. Die Kabel verlaufen unterirdisch über das Grundstück bis zu den vorgesehenen Transformatorfeldern. Die Transformatorfelder selbst werden als Freiluftschaltanlage aufgebaut. Die Kabeltrassen kreuzen im Erdreich vorhandene Gas- und Wasserleitungen, die sich innerhalb des Grundstücks befinden. Diese Kreuzungen erfolgen orthogonal und unter Einhaltung aller relevanten Sicherheits- und Schutzabstände. 20 kV-seitig gibt es zwei Schaltanlagencontainer, in denen jeweils ein MS Sammelschienenabschnitt untergebracht ist. Jeder Transformator ist an einen separaten Container angeschlossen. Von hier aus erfolgt die weitere Versorgung. Das Mittelspannungsnetz wird im gelöschten Betrieb gefahren (RESPE), die Erdung erfolgt über eine Erdschlusskompensationsspule. 20 kV seitig ist an jedem Sternpunkt der Transformatoren eine zugehörige 20 kV E-Spule angeschlossen. Um das Umspannwerk zu steuern, wird es einen Technikcontainer geben, der mit Schutz, Zählung, Regelung, Fernwirk und EB-Verteilung ausgestattet ist. Ein Erweiterungsbedarf über diese Provisoriumsausführung hinaus ist nicht vorgesehen. Nach Inbetriebnahme der dauerhaften Umspannanlage wird die provisorische Anlage vollständig zurückgebaut. Diese Ausschreibung umfasst in erster Linie die Planung, die Beschaffung und den Bau von zwei inbetriebnahmefertigen 110-kV-Freiluftschaltanlagen einschließlich Freileitungsanschluss und Erdarbeiten. Bemessungsdaten der 110 kV Schaltanlage Bemessungsspannung 123 kV Bemessungskurzzeitstehwechselspannung 230 kV Bemessungsstehblitzstoßspannung 550 kV Bemessungsfrequenz 50 Hz Sammelschienekonfiguration keine Sammelschiene --------- Querkupplungsfeld --------- Längstrennung(en) --------- Ein- und Abgangsfeld 1250 A Bemessungskurzschlussstrom 40 kA / 1 s Motor-, Steuer- und Meldespannung 220 V DC Hilfsspannung AC 400 / 230 V AC Alle Werte sind als Mindestwerte zu nehmen. Projektabwicklung Vorplanung Die erste Projektphase umfasst die detailierte Konzeption der Anlage auf dem Grundstück. Dabei erfolgt eine präzise Verortung sämtlicher im Erdreich vorhandenen Leitungen und Infrastrukturanlagen, insbesondere Gas-, Wasser-, Freileitungen, Strom- und Telekommunikationskabel gemäß vorhandenen Plänen und vor-Ort Vermessung. Zum Zeitpunkt dieser Bekanntmachung sind die Prüfungen auf Kampfmittel, Umweltgutachten, Bodengutachten, Wasser- und Naturschutz in Arbeit. Entwurfs-, Genehmigungs- und Detailplanung Anschließend werden mit dem primären Planungswerkzeug PrimtechTM (oder ähnliche) detaillierte Planunterlagen erstellt, um 2D- und 3D-Pläne wie z. B. Grundrisspläne, Erdungpläne, Leerrohrpläne, Fundamentpläne, Pläne für Kabelabführungsmasten, Beleuchtungspläne, Schnittzeichnungen der Felder und Blitzschutzbetrachtungen zu entwickeln/anzufertigen. Die Statik wird im gleichen Zuge berechnet und entsprechend dokumentiert. Benötigt werden Fundamentzeichnungen und Stahlstützenzeichnungen, da Standardbausteinzeichnungen des AGs nicht vorliegen. Auf der Grundlage der Planzeichnungen wird eine Berechnung der elektromagnetischen Immissionen nach BImSchG und der zu erwartenden Lärmemissionen durchgeführt. Zeichnungen, Berechnungen und Berichte, die für den Bauantrag benötigt werden, sind zuerst zu priorisieren. Beschaffung Materiallisten sind zu erstellen und Materialbestellungen sind unter Berücksichtigung des Projekttermins zu tätigen. Bestimmte Langzeitbestellungen wurden von dem AG bereits beschafft oder laufen im Prozess, z.B. zwei MS-Schalthaus Container, ein Technik Container, zwei Mittelleistungstransformatoren, zwei Sätze Kombiwandler und zwei Hochspannungs-Leistungsschalter. Fremdleistung, wie z.B. Tiefbau, Betonbau, Stahlbau und Kräne sind frühzeitig zu bestellen, wenn diese Leistungen nicht selbst erbracht werden können. Bau und Montage In dieser Projektphase wird auf Basis der Planungsunterlagen der Bau, unter Koordination und Überwachung eines Bauleiters des ANs, realisiert. Alle Komponenten, Systeme, Betriebsmittel werden angeschlossen wie z.B. Transformatoren, Außenanlage, Transportstraßen, Blitzschutz, Entwässerung, Beleuchtung und Zäune. Die Herstellung der Leerröhre für die Gasleitungkreuzungen und die Verlegung der 20 kV Kabel erfolgt parallel zu dem Bau in Koordination durch den AN und wird vom AG erbracht. Die Verlegung und Anschluss der 110 kV Kabel erfolgt durch den AN. Eine Nutzung der Nachbargrundstücke ist nicht möglich. D. h., Bodenaushub, etc. ist eventuell anderweitig zwischen zu lagern. Der AG kann nach Bedarf Aushubsfläche ca. 3-4 km von der Baustelle entfernt zur Verfügung stellen. Fertigstellung, Inbetriebnahme und Dokumentation In der letzten Projektphase erfolgt die Fertigstellung und Übergabe der provisorischen Anlage. Dazu wird das gesamte Baufeld aufgeräumt, von Restmaterialien befreit und in einen ordnungsgemäßen Zustand versetzt. Anschließend wird die Anlage vollständig auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft und in Betrieb genommen. Alle relevante Unterlagen sind spätestens zu diesem Zeitpunkt dem AG zu übermitteln siehe Anlage "Projektbeschreibung"