Beschreibung
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1. Beschreibung Projekt Refill: 1.1 Die Leipziger Stadtwerke versorgen rund ein Drittel der Einwohner Leipzigs über das ca. 500 Kilometerlange Fernwärmeverbundnetz mit Wärme. Aufgrund der Bestrebungen in Leipzig, bis 2040 klimaneutral zu sein, sollen die vorhandenen Infrastrukturen neu gedacht werden. Ein erster Schritt dazu ist der Ausstieg aus der Kohle und dem damit verbundenen Bezugsende von Wärme aus dem Kraftwerk Lippendorf. Zur Kompensation dieser Wärmemengen kann neben der Eigenerzeugung in neuen Kraftwerken ein signifikanter Anteil der Fernwärme aus bisher nicht genutzter industrieller Abwärme stammen. Die Industrieanlagen der TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland (nachfolgend: „TRM“) beherbergen großes Potenzial einer externen Wärmenutzung. Die Übergabe der nutzbaren Abwärmemengen soll über eine neu zu errichtende Wärmeübertragerstation (nachfolgend „WÜST“) auf dem Betriebsgelände der TRM (Flurstück 969, Flur 3, GB Spergau, Blatt 1067) an eine rund 19 kilometerlange Verbindungstrasse nach Kulkwitz erfolgen. Dort wird ebenfalls eine neue Druckerhöhungsstation im Zuge des Projektes errichtet. Vorstehendes wird insgesamt als „Projekt“ bezeichnet. 1.2 Damit das Projekt realisiert werden kann, ist eine öffentlich-rechtliche Vorhabengenehmigung in Gestalt eines Planfeststellungsbeschlusses erforderlich. 1.3 Das Projekt ist in vier Bauabschnitte für den Pipelinebau, inklusive jeweiliger Sonderbauwerke, unterteilt. Der erste Bauabschnitt (nachfolgend „BA1“) befindet sich nördlich der Ortschaft Spergau (Sachsen-Anhalt, Landkreis Saalekreis), überwiegend auf dem Werksgelände der TRM. BA1 beinhaltet örtlich die Querung 1 (nachfolgend „Q1“) der Landesstraße L182 (Spergauer Straße), inkl. Startgrube (östlich an der Spergauer Straße - L182, außerhalb des Raffineriegeländes), Zielgrube (an der Straße „WC“, auf dem Gelände der TRM) sowie 180m Fernwärmetrasse von der Startgrube Q1, entlang der Straße WC (im Straßenkörper, auf dem Gelände der TRM) bis zur neu geplanten WÜST. Das Betriebsgelände der TRM ist eine munitions- und altlastenverdächtige Grundstücksfläche. 2. Aufgabenstellung Pipelinebau TRM inkl. Q1 L182: 2.1 Der Auftragnehmer übernimmt die Realisierung des BA1, welcher zusammengefasst Q1 in geschlossener Bauweise, inkl. Start- und Zielgrube, Rohrvortrieb sowie die Verlegung von 180m-Fernwärmetrasse DN700/900 Kunststoffmantelrohr (nachfolgend „KMR“) von der Startgrube Q1, entlang der Straße WC (Gelände TRM) bis zur neu geplanten WÜST, inkl. Mitverlegung von 2x Kabelschutzrohr DA 110 und 1x Kabelschutzrohr DA 90, beinhaltet. 2.2 Die Gesamtleistung des Auftragnehmers ist in die fünf folgenden Gewerke untergliedert: Gewerk 1 – Vorarbeiten - Einrichten der Baustelle - Verkehrssicherung - Koordinierungsleistungen - Beweissicherung, etc. Gewerk 2 – Tiefbauleistungen - Straßenaufbruch, Tiefbauarbeiten (Grabenbau mit Wasserhaltung) - Erdarbeiten - Sicherung und Umverlegung von Bestandsleitungen - Verfüllung - Wiederherstellen der Oberflächen, etc. Gewerk 3 – Rohrbauleistungen - Verlegung der Fernwärme als Kunststoffmantelrohr, etc. Gewerk 4 – Spezialtiefbauleistungen - Herstellung der Start- und Zielgrube für den Rohrvortrieb (Gewerk 5) - Rückbau der Start- und Zielgruben Gewerk 5 – Rohrvortrieb - Durchörterung der Spergauer Straße im geschlossenen Verfahren 2.3 Zum Leistungsumfang des Auftragnehmers gehört u. a. auch eine möglicherweise erforderliche Spülung der Rohleitungen sowie die Errichtung und bauzeitliche Unterhaltung eines Reptilienschutzzaunes im räumlichen Zusammenhang mit der Startgrube und einer Gesamtlänge von ca. 200 m. Es ist davon auszugehen, dass die Verlegung und Montage von KMR- Einheiten im geböschten, verbauten oder unverbauten Gräben und verbauten Baugruben erfolgt. Während der Bauausführung ist der sensible Umgang mit dem Betriebsgelände der TRM zu beachten. Die Arbeitsbereiche und Lagerflächen auf dem Betriebsgelände der TRM sind bereits vorabgestimmt und zwingend einzuhalten.