Beschreibung
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Die Gemeinde Silberstedt ist im Jahr 2017 in das Städtebauförderungsprogramm "Kleinere Städte und Gemeinden - überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke" aufgenommen worden und im Jahr 2024 in das Städtebauförderungsprogramm "Lebendige Zentren" überführt worden. Wesentliche Zielsetzung des Förderprogramms ist die dauerhafte, bedarfsgerechte Sicherung der zentralörtlichen Versorgungsfunktionen öffentlicher Daseinsvorsorge des Zentralortes sowie der Umlandgemeinden. Die Schaffung attraktiver und zukunftsfähiger Ortskerne als Mittelpunkte des Lebens - gemäß dem Grundsatz Innen- vor Außenentwicklung - ist eines der wichtigsten Programmziele und für die Gemeinde Silberstedt die zentrale Maßnahme der städtebaulichen Gesamtmaßnahme. Um der Erreichung dieser für Silberstedt herausragenden Zielsetzung Rechnung zu tragen, soll ein städtebaulicher, freiraumplanerischer Wettbewerb durchgeführt werden, der die planerische Grundlage für die übergeordneten Ziele aufzeigen und einen gestalterischen Rahmen hierfür bilden soll. Die inhaltliche Zielsetzung der Verfahrensaufgabe besteht darin, eine städtebauliche und frei-raumplanerische Konzeption für das Plangebiet zu entwickeln, die möglichst differen-zierte und vielfältige Nutzungsbausteine städtebaulich und freiraumplanerisch abbilden, in seiner Gestaltung und Formensprache zwischen den angrenzenden Gebieten vermitteln und dennoch einen eigenen Charakter als "Neue Mitte" ausbilden kann. Dabei ist von wesentlicher Relevanz, dass die verschiedenen Funktionen sinnhaft positioniert und ausgebildet werden. Städtebauliche Ausbildung und freiraumplanerische Gestaltung sind somit wesentliche Erkenntnisziele des Verfahrens. Es besteht der Wunsch neue Mehrwerte zu schaffen und mit den Bestandsstrukturen vor Ort zu verknüpfen. Städtebauliche Zielsetzung ist eine gelungene und sinnhafte Anordnung der verschiedenen Nutzungsbausteine. Zielsetzung im Freiraum ist die Ausbildung als Ort des Aufenthalts, der ökologischen Vielfalt und der Vernetzung des Quartiers und der Gemeinde. Über die Aufgaben-stellung spannt sich demnach ein Spannungsfeld ver-schiedener sozialer, ökologischer, ökonomischer und technischer Ansprüche, die es im Rahmen des Ent-wurfes zu beachten und einzubinden gilt. Dem "Dorf- und Marktplatz" als "zentralen Ort der Begegnung" komme als ein mischgenutzter Treffpunkt für Jung und Alt eine besondere Bedeutung zu. Hier ist insbesondere das Thema der Multikodierung von wesentlicher Bedeutung. .Es sollen Treffpunkte für alle Zielgruppen auf den zentralen kommunalen Flächen entstehen, die attraktive Spiel-, Freizeit- oder Fitnessgeräte vorhalten. Als gemeinschaftsförderndes Nutzungsangebot zwischen Schule, Kindergarten und Kultur- und Gemeindehaus soll zudem eine Grünfläche zur intensiven Bewirtschaftung als Generationengarten entstehen. Die Umgestaltung der Außenanlage der Schule sowie die Berücksichtigung der Flächen für die Kita-Erweiterung, Erweiterung Schule und Spielplatz sind ebenfalls Teil der freiraumplanerischen Aufgabenstellung. Wesentlich ist zudem, dass eine sinnvolle Erschließung des Gebietes erfolgt, mitzudenken ist hier auch eine neue Bushaltestelle für den Schulverkehr. Wobei der Freiraum wesentliche Grundlage ist, geht es im Städtebau darum, den inhaltlichen als auch planerischen Rahmen für die neue Mitte zu schaffen. Verschiedene Einrichtungen der Daseinsvorsorge sind funktional in das freiraumplanerische Konzept zu integrieren, sodass Freiraum und Städtebau sich gegenseitig bereichern und Synergien ausbilden. Die Kubaturen sind so zu gestalten, dass sie die derzeit geplanten Einrichtungen der Daseinsvorsorge bzw. die besonderen Wohnformen beinhalten können. Dabei sind die Strukturen so flexibel anzulegen, dass diese sich in der weiteren Konkretisierung auch einfach auf andere Nutzungen übertragen lassen, flexibel und Adaptierbarkeit sind. Zudem ist relevant, dass sich der Städtebau die bestehenden Strukturen respektiert und sinnhaft ergänzt. Die von der Gemeinde Silberstedt für den Ortskern derzeit vorgesehenen Nutzungen sind ein Multifunktionales Kultur- und Gemeindehaus, der Neubau einer Lehrschwimmhalle in Ergänzung der Schule. Flächen für medizinischen Einrichtungen (Hospiz oder Tagespflege) sowie Flächen für weitere medizinische Einrichtungen und Wohnflächen mit besonderen Wohnformen. Die derzeit im Wettbewerbsgebiet temporär eingerichtete Rettungswache auf dem Grundstück Süderende 4 ist nicht im Wettbewerb zu berücksichtigen. Für die Rettungswache wird es außerhalb des Wettbewerbsgebietes einen Neubau geben. Das Verfahren erfolgt als nicht offener, einphasiger, städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit Teilnahmewettbewerb und nachgeschaltetem Verhandlungsverfahren gem. VgV. Im Rahmen des Teilnahmewettbewerbs sollen 10 Planungsteams für den Wettbewerb ausgewählt werden. Das Wettbewerbsverfahren ist bei der Architektenkammer Schleswig-Holstein unter der Nummer 1164-25 registriert. Die Vergabestelle lässt sich in der operativen Umsetzung dieses Verfahrens durch das Büro D&K drost consult GmbH, Hamburg, unterstützen und beratend begleiten.