Beschreibung
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Ausgangssituation Der Marktplatz liegt im Herzen der Altstadt von Esslingen und wird von bedeutenden Bauwerken wie der Stadtkirche St. Dionys, dem Münster St. Paul sowie das historische Späth’sche Haus (heutige Stadtinformation) gesäumt. An der Nord- und Ostseite sind zahlreiche Gastronomiebetriebe mit Außenbewirtung in historischer Gebäudekulisse zu finden. Unweit liegt das Alte und Neue Rathaus von Esslingen. Es ist der älteste Teil der Stadt. Als zentralen öffentlichen Raum kommt dem Marktplatz eine besondere Bedeutung zu. Seine Lagegunst und die räumliche Fassung mit stadtbildprägenden und historischen Gebäuden machen ihn im Stadtgefüge einzigartig. Er dient als zentraler Treffpunkt der Stadtgesellschaft. Zentrale Aufgabe des Marktplatzes ist seine Funktion als Ort des Wochenmarktes (zwei Vormittage / Woche) und für Feste, wie dem Schwörfest, dem ESTiVAL und dem Weihnachts- und Mittelaltermarkt. Darüber hinaus finden zahlreiche Veranstaltungen auf diesem zentralen Platz der Stadt statt. Aufgrund der in die Jahre gekommenen Platzoberfläche ist eine Sanierung und Umgestaltung erforderlich. In diesem Zuge erfolgt eine Erweiterung von Ausstattungsgegenständen und der Begrünung. Insgesamt wird die Umgestaltung zu einer Erhöhung der Aufenthaltsqualität und einer Verbesserung der Situation für Fußgänger und Radfahrer führen. Die Belastung des Planungsbereichs durch den motorisierten Individualverkehr (MIV) wird deutlich reduziert. Vor 1811 befand sich auf dem Platz das Katharinenspital, das wohl 1815 abgerissen wurde. An der Stelle der Kirche St. Dionys stand bereits um 700 n. Chr. ein Vorgängerbau (St. Vitalis). Zielsetzung und Konzept Die Umgestaltung des Marktplatzes in Esslingen verfolgt das Ziel, den historischen Stadtraum aufzuwerten und eine harmonische Verbindung zwischen der umgebenden Landschaft und der stadträumlichen Umgebung herzustellen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Blickachsen zur Esslinger Burg nach Osten und gesäumt vom Münster St. Paul in den Landschaftsraum nach Westen. Die stadtbildprägenden Flussläufe von Neckar und Rossneckar sind ebenfalls in die Planung miteinbezogen. Ein homogenes Belagstablett aus Naturstein bildet die Bühne für die historischen Gebäudezeilen. Die Verläufe der alten Handelswege von der Mettinger Straße, aus der Pfalz, und der Ritterstraße, zur Filderebene, werden nachvollziehbar in die Gestaltung integriert. Der Marktplatz wird besonders durch die bestehenden Kastanien geprägt. Diese werden erhalten und in die Neugestaltung integriert. An der nordwestlichen Platzkante wird eine Neupflanzung ergänzt. Organisch geformte Sitzbänke im Bereich der bestehenden Kastanien schaffen eine durchlässige und gestalterisch wirksame Begrenzung der inneren Platzfläche. Durch ihre richtungslose Anordnung geht der Freiraum bis zu den Gebäudekanten. Lineare Sitzelemente zonieren zusätzlich den Freiraum und verhindern die ungeordnete Nutzung. Es bilden sich eindeutig ablesbare Aufenthalts-, Fußgänger- und verkehrsberuhigte Bereiche. Ein zentrales Element zur Optimierung des Mikroklimas und Abmilderung des Hitzeinseleffekts bildet ein in die Belagsfläche integriertes Fontänenfeld an der nördlichen Platzkante. Verortet gegenüber dem Kielmeyer-Haus und nach Südwesten geneigt, bietet es mit seinen in zwei Gruppen gebündelten Fontänen, Abkühlung, Spielwert und einen Spiegel der Umgebungsbebauung. Im Randbereich des Marktplatzes werden in Ergänzung zu den bereits bestehenden Leuchten ebenfalls Altstadtkandelaber vom Typ "Esslingen" zum Einsatz kommen. Dies gilt insbesondere auch für die ehemaligen Handelswege. Für die Ausleuchtung des weitläufigen Freiraums am Marktplatz sind gestalterische Lichtstelen vorgesehen. Sie sind umlaufend um die innere Platzfläche angeordnet. Das Beleuchtungskonzept wird durch eine atmosphärische Installationstechnik ergänzt, mit der Möglichkeit, die Historie darzustellen und während Veranstaltungen die Stadtbühne zu versorgen und stimmungsvoll in Szene zu setzen. Die Beleuchtungsanlage ist nicht Bestandteil dieser Leistungsbeschreibung. Diese wird vom AG separat beauftragt. Die Ausführung erfolgt jedoch im selben Zeitraum. Der Marktplatz und seine angrenzenden Flächen sollen für zukünftige Veranstaltungen wesentlich aufgewertet werden. Das betrifft auch die Infrastruktur für die Versorgung mit Strom, Wasser und Abwasser. Um eine Versorgung im inneren Platzbereich zu gewährleisten, werden an geeigneten Stellen bodenebene Unterflurverteiler angeordnet. Weitere Verteiler werden in die organischen Sitzelemente integriert. Hauptmassen: Bauzaun, ca. 800 m Abbruch/Rückbau: Asphalt, ca. 6.000 m² Natursteinpflaster, ca. 1.500 m² Ungeb. Tragschichten, ca. 3.500 m³ Baumbeet- Einfassung, ca. 14 St Erdarbeiten: Aushub, ca. 3.300 m³ Pflanzsubstrate, ca. 125 m³ Ver- und Entsorgungsleitungen: Trinkwasser, ca. 400 m RW-Kanal, ca. 600 m Leerrohre, ca. 2.200 m UF-Festverteiler, ca. 41 St Fontänenfeld: Fontänenfeld, ca. 400 m² Fontänen- Düsen mit LED, 24 St Edelstahl-Schlitzrinne, ca. 100 m Beregnungsanlage: Versenkbare Sprühregner, ca. 33 St Belagsarbeiten: Natursteinpflaster/-platten Bahnen- Breiten 20 und 30 cm, ca. 2.700 m² Natursteinpflaster/ Passé-Pflaster, ca. 4.000 m² Leitstreifen aus Naturstein, ca. 400 m Einfassungen aus Naturstein, ca. 670 m Sitzelemente: 1. 8,50x 4,50 m, 1 St 2. 20 x 4,50 m, 1 St 3. 18 x 4,50 m, 1 St 4. 17,50 x 4,50 m, 1 St 5. 17,50 x 4,50 m, 1 St 6. 7,50 x 5,0 m Liegedeck, 1 St 7. 6,50 x 4,50 m, 1 St Hocker, 40 St Sitzbank, 7 St Pflanzgefäße, 8 St Ausstattungen wie Absperrpoller, Fahrradbügel, Müllbehälter und Sonnenschirmhülsen