Beschreibung
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Das Klinikum Passau („Klinikum“) ist das führende Schwerpunktkrankenhaus in Ostbayern mit rund 2.400 Mitarbeitern. In den 19 Fachabteilungen mit insgesamt 660 Betten einschließlich der Hellge-Klinik, 10 Dialyseplätzen und 8 teilstationären Schmerztherapieplätzen werden jedes Jahr rund 31.000 Patienten stationär und rund 41.000 Patienten ambulant versorgt. Aktuell betreibt das Klinikum Passau zwei Herzkatheterlabore mit je einem hämodynamischen Messplatz. Eines der beiden bestehenden Labore ist mit einer elektrophysiologischen Untersuchungseinheit (EPU) ausgestattet. Das Klinikum Passau spielt als Schwerpunktversorger für das östliche Niederbayern eine hervorgehobene Rolle für die Patientenversorgung der Region. Das Klinikum besitzt als einziges Krankenhaus in Niederbayern eine Fachabteilung für Herzchirurgie. Aufgrund der engen Zusammenarbeit von Herzchirurgie und Kardiologie betreut die Kardiologie ein breiteres Spektrum an Patienten als die anderen kardiologischen Abteilungen in der Region und auch im restlichen Niederbayern. Mit den bestehenden Katheterlaboren lässt sich die Zahl der erforderlichen Eingriffe aktuell nicht mehr abdecken. Das neue (dritte) Katheterlabor soll beispielsweise die anfallenden notwendigen interventionellen, kardiologischen Behandlungen, Klappeneingriffe, Device-Therapien sowie länger andauernden Prozeduren und Notfalleingriffe (z.B. Herzinfarktversorgung) abdecken. Die Einrichtung eines weiteren Katheterlabors ist für die langfristige Sicherstellung der Behandlung der Patienten in der Region erforderlich. Der neue Untersuchungsraum wird in Raumluftklasse 1b ausgeführt, um den krankenhaushygienischen, normativen Anforderungen zu genügen. Die Installation und Inbetriebnahme der neuen Anlagen ist daher im laufenden Betrieb der beiden bestehenden Katheterlabore in unmittelbarer Nachbarschaft zum neu geplanten Katheterlabor zu bewerkstelligen. Das benötigte Kard-Angio-System für das neue Katheterlabor muss über einen hochauflösenden Detektor mit einem geringen Dosisverbrauch verfügen. Weiter muss das Kard-Angio-System über eine mittlere Detektorgröße verfügen. Hintergrund ist, dass das neue System die bestehenden Systeme ergänzen soll. Die beiden bestehenden Systeme (Siemens Artis) haben eine aktive Detektorfläche von ca. 18x18 cm, das Gehäuse hat eine Größe von ca. 29x29 cm. Diese kleine Detektorgröße bietet viele Vorteile hinsichtlich der möglichen Angulationen und der patientennahen Detektorpositionierung. Allerdings ist aufgrund der eher kleinen Detektorgröße nur eine eingeschränkte Übersicht auf den Aufnahmen möglich. Für das Kard-Angio-System, welches in diesem Vergabeverfahren beschafft werden soll, wird daher eine „mittlere“ Detektorgröße benötigt, d. h. eine aktive Detektorfläche von ca. 25x25 cm. Das Gehäuse des Detektors sollte nicht größer als ca. 40x40 cm sein. Ein Detektor für ein klassisches Angiografiesystem mit einer Diagonale der aktiven Detektorfläche >40cm ist für die geplante Anwendung zu groß und daher ausgeschlossen, da ein zu großer Detektor eine Einschränkung bei den möglichen Angulationen darstellt. Aufgrund der hohen Installationsdichte (Lüftung, Raumluftklasse 1b) im Zwischendeckenbereich und dem Unterzug, der den Untersuchungsraum durchquert, wird eine bodengestützte Anlage bevorzugt, aber nicht zwingend vorgeschrieben. Das gesamte Projekt muss in möglich hoher Detailtiefe vorausgeplant werden, damit die Ausführungszeit minimiert werden kann, da alle Umbauten im laufenden Betrieb bewerkstelligt werden müssen und daher zeitlich auf das minimalst mögliche Maß reduziert werden müssen. Für die Phase nach der Inbetriebnahme hat der Bieter eine möglichst hohe Ausfallsicherheit herzustellen, da diese Anlage hochgradig relevant für die Notfallversorgung (z.B. Herzinfarkt-Patienten) am Klinikum Passau ist. Aus diesem Grund wird das Kard-Angio-System in Verbindung mit einem Wartungsvertrag ausgeschrieben. Ziel und Gegenstand des Vergabeverfahrens ist deshalb die Lieferung und Inbetriebnahme der gerätetechnischen Ausstattung für die Erweiterung des Herzkatheterlabors um einen weiteren Behandlungsraum nebst Wartungsleistungen. Dies umfasst im Einzelnen: • Lieferung und Inbetriebnahme eines Kard-Angio-Systems samt o Patiententisch mit Lagerungshilfen, o Bedien- und Auswertekonsole, o Bildrechner mit Videomanagement-System, o Large-Display mit Deckenstativ und Laufwagen, o 2 Stück Deckenstative mit Laufwagen einschließlich 2 Stück OK-Strahlenschutz und 1 Stück Untersuchungsleuchte, o 2 Stück Deckenversorgungseinheiten (DVE) inkl. Deckenstativen und o Schwerlastdeckensystem zur Aufnahme der oben genannten Deckenstative • Bereitstellung einer Werk- und Montageplanung, • Durchführung von Anwenderschulungen, • Lieferung und Inbetriebnahme eines Hämodynamik-Messplatzes sowie • Service- und Wartungsdienstleistungen für alle Systeme, die Gegenstand dieses Vergabeverfahrens sind. Eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Komponenten und die jeweiligen Leistungsanforderungen an diese sind in der Leistungsbeschreibung sowie im Kriterienkatalog von Teil D der Vergabeunterlagen („Angebotsunterlagen („Vertrag nebst Anlagen“)“, dort unter Ziffer I. 2. Anlage 1: Leistungsbeschreibung und Ziffer I. 3. Anlage 2: Kriterienkatalog samt Preisblatt, zu entnehmen. Bezüglich des Ausführungszeitpunkts hat der Bieter von einem Start der Montage und Inbetriebnahme der Systeme im Januar 2026 auszugehen. Hier können sich ggfs. in einvernehmlicher Abstimmung zwischen Aufraggeber und Auftragnehmer Verschiebungen ergeben, da für diese Maßnahme eine Kontingentförderung bei der Regierung von Niederbayern beantragt wurde. Der Zeitplan hängt wesentlich vom Zeitpunkt der fachlichen Billigung der Regierung von Niederbayern ab, so dass hier zum jetzigen Zeitpunkt nur eine Prognose für den Ausführungsstart gegeben werden kann. Die Ausführungsdauer zwischen Montagestart und Abnahme der betriebsbereiten Anlage beträgt maximal 18 Werktage. Die Leistung muss in einem Zug erbracht werden.