Beschreibung
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Gegenstand des Vergabeverfahrens ist die Vergabe von Architektenleistungen für die Objektplanung Gebäude gemäß § 34 HOAI für das Bauvorhaben "Umbau und Erweiterung der Kindertagesstätte Arche Noah" sowie die Außenanlagen § 38 HOAI. Ausgangslage und Projektziele: Die Kindertagesstätte ist in einem Bestandsgebäude aus den 1970er Jahren untergebracht, das vormals als Grundschule genutzt wurde. Aufgrund eines gestiegenen Bedarfs ist eine Sanierung des Bestands und eine Erweiterung erforderlich, um die Kapazität auf 100 Kinder (davon mindestens 7 Kinder unter 2 Jahren) in Ganztagsbetreuung zu erhöhen. Die geplante Maßnahme umfasst Sanierungs- und Umbauarbeiten im Bestand sowie die Realisierung der Erweiterung durch einen Anbau. Eine Machbarkeitsstudie inkl. eines Entwurfskonzepts liegt den Vergabeunterlagen bei und dient als konzeptionelle Grundlage, die vom Auftragnehmer eigenverantwortlich zu prüfen und weiterzuentwickeln ist. Leistungsumfang und Stufenweise Beauftragung: Die Beauftragung erfolgt stufenweise. Fest beauftragt sind zunächst nur die LPH 1 bis 4 gemäß HOAI. Die Beauftragung der nachfolgenden LPH 5 bis 9 ist optional. Der Auftraggeber behält sich das Recht vor, die optionalen LPH nach seinem Ermessen einzeln, in zu definierenden Teilen oder insgesamt zu beauftragen. Ein Rechtsanspruch des Auftragnehmers auf die Übertragung der optionalen Leistungsphasen oder Teile davon besteht nicht. Diese Regelung zur stufenweisen und optionalen Beauftragung gilt gleichermaßen für die nachfolgend definierten Besonderen Leistungen. Auch für diese besteht seitens des Auftragnehmers kein Rechtsanspruch auf eine Beauftragung. Fest beauftragt werden hier auch nur die Besonderen Leistungen der LPH 1-4. Besondere Leistungen: 1. Organisation, Koordination und Dokumentation: Detaillierter Zielkatalog: Aufstellen eines detaillierten Zielkatalogs (Projekthandbuch), der über die Klärung der Aufgabenstellung hinausgeht (zu LPH 1). Funktions- und Raumprogramm: Aufstellen eines detaillierten Funktionsprogramms sowie eines besonderen Raumprogramms (zu LPH 1). Systematische Dokumentation: Systematische Zusammenstellung der zeichnerischen Darstellungen, rechnerischen Ergebnisse und textlichen Erläuterungen zur nachvollziehbaren Dokumentation des Projektablaufs (zu LPH 9). 2. Kostenmanagement und Wirtschaftlichkeit: Fördermittelmanagement: Mitwirken bei der Beantragung, dem Abruf und der Abrechnung von Fördermitteln, inklusive der erforderlichen Nachweisführung (zu LPH 1, 2, 3, 7 und 8). Wirtschaftlichkeitsuntersuchung: Durchführen einer detaillierten Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zur Optimierung des Projekts über den Lebenszyklus (zu LPH 2). Detaillierte Kostenkontrolle: Kostenkontrolle durch fortlaufenden Vergleich von Kostenberechnung (LPH 3), Kostenvoranschlag (LPH 7) und Kostenfeststellung (LPH 8) mit vorangehenden Kostenermittlungen und Budgetvorgaben (zu LPH 3, 7 und 8). Prüfung von Abrechnungsbelegen: Detaillierte Prüfung der Abrechnungen bauausführender Unternehmen zur Vorbereitung der Freigabe durch den Auftraggeber (zu LPH 8). 3. Terminplanung und -steuerung: Detaillierter Projektterminplan: Aufstellen, Abstimmen und Fortschreiben eines detaillierten Generalablaufplans für das Gesamtprojekt, der alle Planungs-, Vergabe- und Ausführungsphasen umfasst (zu LPH 2). Detaillierter Bauzeitenplan: Aufstellen, Überwachen und Fortschreiben eines detaillierten Bauzeiten- und Baustellenablaufplans (Soll-Ist-Vergleiche), der über die Grundleistung der Objektüberwachung hinausgeht (zu LPH 8). 4. Vertrags- und Nachtragsmanagement: Prüfung und Wertung von Nachträgen: Umfassende technische und wirtschaftliche Prüfung sowie Wertung von Nachtragsangeboten der bauausführenden Unternehmen, inklusive der Erarbeitung von Verhandlungspositionen und Empfehlungen für den Auftraggeber (zu LPH 7 und 8). Mitwirkung bei der Vergabe von Fachplanern: Unterstützung des Auftraggebers bei der Einholung, Prüfung und Wertung von Angeboten weiterer Fachplaner (z.B. TGA, Freianlagen) und Erarbeitung von Beauftragungsvorschlägen (zu LPH 1 und 2). Besondere Herausforderungen und Rahmenbedingungen: Die Planung und Umsetzung des Projekts unterliegen folgenden, besonderen Herausforderungen, die vom Bieter konzeptionell zu berücksichtigen sind: - Bauen im laufenden Betrieb: Die gesamte Baumaßnahme muss bei ununterbrochenem Kindergartenbetrieb erfolgen. -Sicherung der Freiflächen: Trotz des beengten Baufelds ist sicherzustellen, dass der Kinderspielplatz und die notwendigen Außenspielflächen während der gesamten Bauzeit nutzbar bleiben. -Beengte Baufeldverhältnisse: Die zur Verfügung stehenden Flächen sind stark begrenzt, was eine hochpräzise Planung für die Baustelleneinrichtung und Logistik erfordert. -Komplexe Topographie: Das Grundstück befindet sich in Hanglage, was besondere Anforderungen an Gründung, Entwässerung und barrierefreie Erschließung stellt. -Interims-Zuwegung: Für die Dauer der Bauzeit ist eine sichere, barrierefreie und vom Baufeld getrennte Zuwegung zu gewährleisten. - Baustellenlogistik: Die Baustellenzufahrt muss so geplant werden, dass der Kindergartenbetrieb nicht beeinträchtigt wird. -Bestandsanalyse und Energiekonzept: Es ist eine fundierte Neubewertung des Bestands und darauf aufbauend ein optimiertes Energiekonzept für das Gesamtgebäude zu entwickeln. -Feuchtigkeitsproblematik: Eine erhebliche Feuchtigkeitsproblematik im Bestand ist zu analysieren und dauerhaft zu sanieren. Verfahrensart: Das Vergabeverfahren wird als Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb durchgeführt. Im Anschluss an die Wertung der Teilnahmeanträge beabsichtigt der Auftraggeber, eine begrenzte Anzahl an Bewerbern zur Angebotsabgabe und zu einer Präsentation ihrer Lösungsansätze einzuladen. Gemäß § 51 VgV ist vorgesehen, mindestens 3 und höchstens 5 Bewerber, die die Eignungskriterien erfüllen und anhand der vorab bekannt gemachten Auswahlkriterien die höchste Punktzahl erreichen, zur zweiten Verfahrensstufe aufzufordern.