Beschreibung
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Der Bamberg Service - Eigenbetrieb der Stadt Bamberg - beabsichtigt Leistungen für das Projekt "Tiefensammler Bamberg" zu vergeben. Im Einzugsgebiet Bamberg Ost entspricht die Regenwasserklärung nicht den Anforderungen des Gewässerschutzes. Aufgrund des fehlenden Regenbeckenvolumens wird zu viel Schmutzfracht in den Main-Donau-Kanal eingeleitet. Durch den Bau des Tiefensammlers wird sichergestellt, dass die aus Bamberg Ost in den Main-Donau-Kanal eingeleitete Schmutzfracht den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Weitere Ziele sind, neben der Schmutzfracht die Zahl der Einleitstellen zu reduzieren und die hydraulische Leistungsfähigkeit des Kanalsystems zu erhöhen. Darüber hinaus dient das Bauwerk dem Hochwasserschutz, denn das geplante Doppelpumpwerk schafft die Möglichkeit, Mischwasser sowohl aus Bamberg Ost als auch von der Insel über den Hochwasserspiegel in den Main-Donau-Kanal zu pumpen. Der Tiefensammler soll das an den fünf bestehenden und geplanten Entlastungsanlagen überlaufende Mischwasser auffangen und zum Pumpwerk Margaretendamm leiten. Erst wenn 4500 m³ eingestaut sind, erfolgt eine Entlastung in den MD-Kanal per Pumpen, bei späterer Vollfüllung im freien Gefalle. Die Entwurfslösung sieht einen 3,2 km langen Tiefensammler mit 2,40 m Innendurchmesser vor. Die geplante Trasse verläuft vom EBB - Parkplatz am Margaretendamm bis zum Kunigundendämm parallel zum MD-Kanal, biegt dort in den Bleichanger ab und geht bis in die Geisfelder Straße. Die Fortsetzung bis in die Moosstraße, die sogenannte Spange G - H, verläuft durch die Robert- Bosch-Straße und Zum Eichelberg. Sowohl der Tiefensammler als auch die Spange G - H sollen in 8 bis 20 m Tiefe im unterirdischen Rohrvortrieb hergestellt werden. Bei diesem Bauverfahren wird der Kanal in mehreren Abschnitten jeweils von einer Startgrube zu einer Zielgrube gesteuert vorgetrieben. Zwischen den beiden Baugruben gibt es keine Baustellen. Dadurch vermeidet man lange Linienbaustellen. Allerdings haben die Vortriebsbaustellen einen Flächenbedarf von 2500 bis 4000 m², der im schmalen Uferbereich eine erhebliche Längenentwicklung bedingt. Um den Umfang der Bauarbeiten auf dem Adenauerufer zu reduzieren, ist ein weiterer Rohrvortrieb im Kunigundendamm vorgesehen, der die bestehende Entlastungsanlage BAS, Marienbrücke, an die zu erneuernde Entlastungsanlage BA4, Luitpoldbrücke, anbindet. Dafür entfallen im Uferbereich das Absturzbauwerk und das Betriebsgebäude sowie die temporären Eingriffe für die Baustelleneinrichtung und die Baustraße vom BA4, Luitpoldbrücke. Die Entwurfslösung sieht einen vollautomatischen Betrieb vor, d. h., Befüllung, Entleerung und Spülung laufen automatisch ab. Der Tiefensammler ist in seinem unterirdischen Teil kein Arbeitsplatz. Deshalb gibt es auch keine Vorgaben für den Abstand der Ein- und Ausstiege. Etwa jährlich stattfindende Kontrollgänge müssen durch organisatorische Maßnahmen, vorgeschriebene Ausrüstung und ausreichende Bewetterung sorgfältig vorbereitet werden. Dazu bedarf es einer intensiven Einweisung und Schulung des Personals. Der Auftraggeber geht derzeit von einem Kostenansatz i. H. v. 47,4 Mio. EUR netto aus. Fördermittel sind nicht vorgesehen. Die Planungen sollen unmittelbar nach Beauftragung fortgeführt werden. Der Beginn der Bauphase ist im 3. Quartal 2026 vorgesehen. Die Fertigstellung soll bis Ende des Jahres 2030 erfolgen. Es ist zu beachten, dass der Tiefensammler gemäß vorliegendem Entwurf nicht abschnittsweise in Betrieb genommen werden kann, sondern erst nach der insgesamten Fertigstellung Es werden die Grundleistungen der Leistungsphasen 4 bis 6 folgender Leistungsbilder vergeben: - Fachplanung Tragwerksplanung gem. § 51 Abs. Abs. 1 HOAI 2021 Teil 4, Abschnitt 1 - Zudem werden noch Besondere Leistungen vergeben. Hinweis: Die Kostenberechnung wird derzeit im Rahmen der Wiederholungsleistung überarbeitet. Zur Vergleichbarkeit der Honorarangebot werden die anrechenbaren Kosten auf Basis der Kostenberechnung von 2023 vorgegeben. Eine Honorarermittlung erfolgt sodann auf Basis der überarbeiteten Kostenberechnung. Zusätzliche Angaben zum Erfüllungsort: Tiefensammler Bamberg Ost, der, in der Moosstraße beginnend, durch die Straßen Zum Eichelberg, Robert-Bosch- Straße, Geisfelder Straße, Kapellen-Straße, Wunderberg und Bleichanger an den Main-Donau-Kanal (MD-Kanal) führt und von da entlang des MD-Kanals bis zum Parkplatz der Bamberg Service am Margaretendamm Erfüllungsort für die Leistungen des Auftragnehmers ist die Baustelle, soweit die Leistungen dort zu erbringen sind, im Übrigen der Sitz des Auftraggebers.