Zusätzliche Informationen
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Gegenstand der Ausschreibung sind Planungsleistungen der Technischen Ausrüstung ELT nach HOAI 2021 für die Sanierungsmaßnahmen Bauabschnitt 8-6, Lycée Turenne in Freiburg. Ausgangslage: Das Lycée Turenne, ein Gebäudeensemble aus dem beginnenden 20. Jahrhundert wurde 1905 erbaut für bis zu 300 Schülerinnen und Schüler sowie Unterkünften des Internats mit insgesamt 180 Plätzen. Entworfen und erbaut nach romantisch-historisierendem Zeitgeschmack unter Verwendung vieler Stilelemente aus Barock und Renaissance, welche sich in der Fassade durch Gibelbekrönungen, Obelisken, Fenstergewände sowie Eckquadrierungen widerspiegeln. Neben den Sandsteinakzenten aus rotem Buntsandstein, besticht der Gebäudekomplex durch Fachwerk in den Giebelbereichen – in der Fläche ist eine Putzfassade vorherrschend. Das Lycée Turenne ging im Jahr 1992 an die Stadt Freiburg über. Konstruktiv finden sich im Gebäude neben Holzbalkendecken und Stahlsteindecken vorwiegend Stahlbetondecken, seinerzeit noch eine in den Anfängen befindliche Bauweise, welche geprägt ist durch mangelnde Materialqualität, statische Unterdimensionierung und nicht ausreichend berechneten Verkehrslasten. Ziel ist die Sanierung der gesamten Gebäudefassade unter Berücksichtigung von bauphysikalischen Standards, um die Gebäudesubstanz zu erhalten und langfristig zu sichern. Die Fassade soll sowohl konstruktiv wie auch energetisch saniert werden, ohne dabei das historische Bild des Gebäudes zu verändern (Kulturdenkmal besonderer Bedeutung nach §12 DSchG). Die Dachflächen bieten durch ihre Ausrichtung eine große und effizient nutzbare Fläche zur Neuinstallation einer Photovoltaik-Anlage, was ein erklärtes Ziel der Stadt Freiburg darstellt. Im Zuge der Klimaschutzmaßnahmen sollen somit alle verfügbaren Dachflächen des Lycée Turenne mit Photovoltaik-Modulen belegt werden - aufgrund des bestehenden Denkmalschutzes in Form einer Indachanlage. Die Dachflächen bzw. die Konstruktion sind entsprechend zu untersuchen und vorbereitend für die Installation der Photovoltaikanlage statisch zu ertüchtigen. Neben der gesamten Gebäudefassade sollen ebenfalls die historische Turnhalle sowie der Westflügel mit Außenanlage, als die beiden letzten Bauabschnitte des Gesamtensembles saniert werden. Die historische Turnhalle soll innenseitig komplett saniert und in eine neue Nutzung zur Schulmensa überführt werden – hierfür sind vor allem die Gewölbeschale sowie die Bodenplatte (hinsichtl. Tragfähigkeit) zu ertüchtigen. Der Westflügel ist analog der bisherigen Bauabschnitte wieder dem Schulbetrieb zuzuführen und soll Räumlichkeiten für die Emil-Thoma-Realschule schaffen, welche als künftige Gesamtschule einen erhöhten Raumbedarf aufweist. - Aufgabepakete – Teilprojekte: Aufgrund unterschiedlicher Förderprogramme und auch zeitlich getrennter Ausführungszeiten, wurde die Gesamtmaßnahme in drei Pakete, die Bauabschnitte 6, 7 und 8 aufgeteilt. Dennoch soll die Gesamtmaßnahme im VgV Verfahren gesamtheitlich betrachtet werden. Sollte für die Abwicklung der Gesamtmaßnahme ein spezialisiertes Planungsbüro benötigt werden, bspw. für die Sanierung der denkmalgeschützten Fassade bzw. die Planung der Photovoltaik-Indachanlage, so ist hier -für die Leistung eines Subplaners entsprechend mit anzubieten. ═ Fassadensanierung + Ertüchtigung des Daches zur Installation einer Photovoltaik-Indachanlage – BA8: Die Planung der PV-Indach-Anlage bis einschl. Wechselrichter erfolgt durch die Gebäudeplanung KG 300. Die Planung ab Wechselrichter (AC-seitig) sowie die Planung der Blitzschutzanlage erfolgt durch die Elektro-Planung KG 400. ═ Sanierung und Umnutzung der historischen Turnhalle – BA7: Die Stromversorgung der Turnhalle ist von der bestehenden NSHVT vorgesehen, ggf. muss diese hierfür ertüchtigt werden. Die bestehenden sicherheitstechnischen Anlagen der Sicherheitsbeleuchtung (SiBe) und der Brandmeldeanlage (BMA) sind zu erweitern. Die Elektroakustische Anlage (ELA) ist gesamtheitlich zu prüfen und ggf. als ‚Campuslösung‘ neu zu beplanen (über die benachbarten Emil-Thoma-Realschule und -Grundschule) Optional: Planung einer Förderanlage (Lastenaufzug, ggf. mit Personenbeförderung). ═ Sanierung des Westflügels und der Außenanlage – BA6: Die Stromversorgung des Westflügels ist von der bestehenden NSHVT vorgesehen, ggf. muss diese hierfür ertüchtigt werden. Die bestehenden sicherheitstechnischen Anlagen der Sicherheitsbeleuchtung (SiBe) sowie der Brandmeldeanlage (BMA) sind zu erweitern. Die Elektroakustische Anlage (ELA) ist gesamtheitlich zu prüfen und ggf. als ‚Campuslösung‘ neu zu beplanen (über die benachbarten Emil-Thoma-Real und -Grundschule) Optional: Planung einer Förderanlage (Personenaufzug). - Kosten, Termine und Strukturdaten: Für das Gesamtprojekt Fassadensanierung und Ertüchtigung des Daches zur Neuinstallation einer Photovoltaik-Anlage, Sanierung und Umnutzung der historischen Turnhalle und Sanierung des Westflügels und der Außenanlage rechnet das IMF (Ende 2024 – Anfang 2030) mit ca. €24 Mio. brutto. -Flächen: Dachfläche inkl. hist. Turnhalle ca. 4.000m². Fassadenfläche inkl. hist. Turnhalle ca. 6.500m². historische Turnhalle (BGF) ca. 1.200m². Westflügel (BGF) ca. 2.700m². Außenanlage ca. 7.300m². Die Maßnahmen der Bauabschnitte sind als eine Gesamtmaßnahme zu betrachten und werden somit auch jeweils für die Fachdisziplinen in nur einem VgV-Verfahren ausgeschrieben. Die Verfahren Gebäudeplanung und Tragwerksplanung erfolgten zeitlich vorgezogen, dies ist aber vielmehr auf zeitlich Gründe zurückzuführen. Die Gesamtmaßnahme ist in drei Bauabschnitte BA 8-6 unterteilt. Die Fassadensanierung und Ertüchtigung des Daches zur Installation einer Photovoltaik- Anlage gem. Bauabschnitt BA8 kann direkt nach Vergabe der Gebäude- und Tragwerksplanung mit Schadenskartierung und der Planungsleistung begonnen werden. Die Ausführungszeit ist mit über 24 Monaten veranschlagt, da aufgrund des Tragwerks nur eine abschnittsweise Eröffnung der Fassade möglich ist. Die Arbeiten können autark und somit während des Schulbetriebs erfolgen. Die Sanierung der historischen Turnhalle (Gewölbeschale und Hallenboden) gem. Bauabschnitt BA7 kann ebenso, analog BA8 mit Vergabe o.g. Planungsleistungen beginnen. Die Arbeiten können autark und während des Schulbetriebs erfolgen, da die Halle nicht mehr in Betrieb ist und somit nicht Teil des Schulbetriebs ist. Die Sanierung des Westflügels sowie der Außenanlage gem. BA6 sind nachgelagert zu beginnen, da hierfür noch die weiteren Planungsleistungen auszuschreiben sind – ebenfalls bedarf es noch weiterer Konkretisierungen durch den Nutzer, das Amt für Schule und Bildung. - Förderprogramme: Es ist beabsichtigt Fördermittel zu beantragen aus dem Förderprogramm für Schulsanierungen gem. 5. Abschnitt VwV SchulBau und ggf. Fördermittel für eine Photovoltaik-Indachanlage. - Beauftragung: Mit Vertragsabschluss werden die Leistungsphasen 1 bis 3 für die Bauabschnitte 8-6 beauftragt. Die Leistungsphasen 4 bis 9 sollen stufenweise je Bauabschnitt beauftragt werden. Ein Rechtsanspruch auf die Übertragung der weiteren bzw. aller Leistungsphasen besteht nicht. Durchgeführt wird ein 1-stufiges, offenes Verfahren nach § 14 Abs 2 und § 15 VgV für Planungsleistungen der Technischen Ausrüstung ELT nach HOAI, Teil 4, Abschnitt 2, § 53 ff.