Beschreibung
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Die ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH ist die Betreiberin des innerstädtischen ÖPNV in der Landeshauptstadt Potsdam. Die ViP-eigene Infrastruktur sowie die Fahrzeugflotte müssen mit der Entwicklung der Landeshauptstadt, mit gesteigerten Bedarfen mit Blick auf die Verkehrswende mithalten respektive angepasst werden. Hierfür ist eine entsprechende Anpassung des Betriebshofes in der Fritz- Zubeil-Str. 96 in 14482 Potsdam-Babelsberg erforderlich. Zur Umsetzung der Vorgaben der "Clean Vehicle Directive" (VCD), soll die bestehende, mit fossilen Brennstoffen betriebene Busflotte, die derzeit aus rund 60 Fahrzeugen besteht, schrittweise durch emissionsfreie Fahrzeuge mit alternativem Elektroantrieb ersetzt werden. Als erster Schritt wurden bereits 23 Elektrobusse des Typs "Ebusco 3.0" bestellt, darunter 13 Gelenkomnibusse (E-GOM) und 10 Soloomnibusse (E-SOM), deren Auslieferung voraussichtlich im ersten Quartal 2026 erfolgen wird. Langfristig ist geplant, die gesamte Flotte bis zum Jahr 2029 auf emissionsfreie Antriebe umzustellen. Um diese zukunftsweisende Antriebstechnologie auf dem Betriebshof der Verkehrsbetriebe effizient betreiben zu können, sind umfangreiche infrastrukturelle Maßnahmen erforderlich. Neben dem Aufbau einer leistungsfähigen Ladeinfrastruktur (LIS) wird auch die Errichtung eines speziellen Bauwerks notwendig, das als Abstellanlage für die Busse während des Ladevorgangs dient. Dieses Vorhaben umfasst sowohl die Bereitstellung der erforderlichen elektrotechnischen Primärtechnik als auch die Durchführung baulicher Maßnahmen, um eine reibungslose Integration der neuen Technologie in den Betriebsalltag zu gewährleisten. Die Zielstellung des Vorhabens besteht darin, die Infrastruktur für eine vollelektrifizierte Flotte zu errichten sowie den Betrieb von Elektrobussen zu ermöglichen. Im finalen Ausbauzustand soll die Anlage folgende Kapazitäten aufweisen: 8x Schnellladeplätze (High Power Charger = HPC): Diese werden in Freiaufstellung realisiert und sind nicht witterungsgeschützt. Sie dienen dem Laden von E-SOM- und E-GOM-Fahrzeugen mit einer Ladeleistung von jeweils 300 kW. 59x Depot-Lader: Diese sind witterungsgeschützt unter dem Dach des Busports installiert und bieten eine Ladeleistung von je 150 kW. Die Aufgabe umfasst ein umfassendes Maßnahmenpaket, das den Abriss und Umbau der bestehenden, von der Baumaßnahme betroffenen Anlagen sowie die Errichtung neuer Baukörper für die mittel- und hochspannungsseitige Infrastruktur beinhaltet. Hierzu zählen insbesondere die Technikgebäude für Ladegeräte und Transformatoren, die für den Betrieb der Ladeinfrastruktur erforderlich sind. Darüber hinaus sind die unter- und oberirdischen Leitungswege zwischen dem Busport und den Technikgebäuden zu planen und herzustellen, um eine zuverlässige Verbindung zwischen den einzelnen Komponenten zu gewährleisten. Zusätzlich umfasst die Aufgabe die Installation aller notwendigen elektrischen Anlagen, einschließlich der Sicherheitstechnik, der Beleuchtung, der Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) sowie der Unterspannungsversorgung. Aufgrund der Förderung der Maßnahme - sowohl für die Beschaffung der vollelektrischen Busse als auch für die erforderliche Ladeinfrastruktur - besteht eine hohe Dringlichkeit für die Umsetzung des Projekts. Um den fortlaufenden Betrieb des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sicherzustellen und die geplante Flottenumstellung termingerecht zu realisieren, ist es von entscheidender Bedeutung, die Baumaßnahme zeitnah einzuleiten. Das Gesamtprojekt wurde in Absprache mit der ViP Verkehrsbetriebe ViP Potsdam GmbH, sowie der externen Projektsteuerung u.a. in folgende Teilprojekte (TP) untergliedert: TP 1.3 - Mittelspannungs- (MS) Übergabestation & 8 HPCs: 10 kV Übergabestation mit Eigenbedarfs-Trafo mit Netzanschlussleistung des zuständigen Energieversorgungsunternehmens (EVU) von 7 MW; Zentrale Schnittstelle zwischen der externen Energieversorgung und den internen technischen Einrichtungen Zusätzlich werden 8 Schnellladeplätze a 300 kW errichtet. TP 2.3 - Havarieplätze In der ersten Ausbaustufe soll ein Bereich des Außenlagers gemäß den Anforderungen und Abstimmungen mit den Versicherern und der Feuerwehr als Havarieplatz für Elektrobusse ausgewiesen werden. TP 2.4 - Pantographen im Stadtgebiet 1. Standort Hauptbahnhof (Friedrich-Engels-Str. 101, 14467 Potsdam): Errichten von drei Schnellladepunkten für Elektrobusse, folglich Lademasten, Transformatorstation in Kompaktbauweise, Ladegeräte und NSHV 2. Standort Campus Jungfernsee (Konrad-Zuse-Ring 10, 14469 Potsdam): Errichten eines Schnellladepunktes für Elektrobusse, folglich ein Lademast, Transformatorstation in Kompaktbauweise, Ladegerät und NSHV Die vorliegende Ausschreibung umfasst die erste Ausbaustufe der Ladeinfrastruktur auf dem Werksgelände. Ziel ist es, die ersten 23 Elektrobusse mithilfe von acht HPC-Ladepunkten auf dem Betriebshof sowie vier Weiteren im Stadtgebiet und einer neuen Mittelspannungs-Übergabestation zu versorgen. Der Bau der Technikgebäude TP 1.7 sowie der überdachten Busabstellung (Busport) ist ausdrücklich nicht Bestandteil der Leistung. Allerdings sind die Schnittstellen für den späteren Endausbau zu berücksichtigen. Hierfür sind sowohl technische als auch bauliche Maßnahmen als Interimslösung einzuplanen. Die MS-Übergabestation (TP 1.3), sowie die beiden Technikgebäuderiegel LIS Nord und Süd (TP 1.7) befinden sich im Bereich des aktuell nicht bebauten Grünstreifens zwischen Tram-Umfahrungsgleis längs östlich der Tramabstellhalle, sowie der Bestands-Busabstellung. Dieser Grünstreifen wird über die komplette Länge des geraden Stücks des Tramgleises bebaut werden.
Zentrale Elemente des Verfahrens
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Das Verfahren wird als Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb durchgeführt, wobei der Teilnahmewettbewerb und die Einreichung der Direktangebote parallel ablaufen. Im ersten Schritt müssen interessierte Bieter ihre Eignung im Rahmen eines Teilnahmewettbewerbs nachweisen. Parallel dazu können die Bieter ihre Direktangebote einreichen. Nach Abschluss des Teilnahmewettbewerbs werden die qualifizierten Bieter zur Teilnahme an der Verhandlung eingeladen, um das finalisierte Angebot zu erarbeiten. Der Zuschlag kann jedoch auch auf das erstgelegte Angebot erteilt werden, falls dieses den Anforderungen des Auftraggebers entspricht und das bestmögliche Angebot darstellt.