Beschreibung
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Der Zukunftsplan (ZP) für das Museum sieht die abschließende Instandsetzung des Altbaubestandes, Ergänzung und Erweiterung verfügbarer Flächen sowie investive Maßnahmen zur Sammlungsdigitalisierung und zur Stärkung von Wissenstransfer und Wissenschaftskommunikation vor. Ein zentrales Anliegen ZP ist dabei u.a. die Unterbringung der Sammlungen unter Berücksichtigung konservatorischer und logistischer Optimierung der Lagerung des Sammlungsgutes. Dafür wird ein unbebautes Baugrundstück des MfN in Adlershof (Grundstücksgröße 12.499m²) als Zweitstandort bebaut, um dort den notwendigen Erweiterungsbau als Sammlungsforschungszentrum zu errichten. Es ist ein 3-geschossiger Neubau mit Lichthöfen für moderne Sammlungsnutzung, Digitalisierung, Sammlungsforschung und Abwicklung innerhalb eines B-Plangebietes geplant, zur Erweiterung des Naturkundemuseums, der als autarker Standort funktioniert, und neben dem Gros schwer lastiger Sammlungen, Eingangsquarantäne, Dekontaminierungseinrichtungen sowie Sammlungspflegelabore inkl. Digitalisierung und sammlungsassoziierte Arbeitsplätze akkommodiert. (Gesamtnutzfläche NUF 1-7 nach DIN 277 = 12.989m²) Der kompakte Baukörper hat eine Grundfläche von 6.417m² und eine Kubatur von 92.558m³. Da die zulässige Baumasse nach B-Planverfahren für das Grundstück vollständig ausgeschöpft ist, gibt es für das geplante Gebäude keine Anpassungsmöglichkeiten und die vorhandenen Abmessungen sind für alle Bauteile zwingend einzuhalten. Das Baugrundstück liegt in dem Berliner Stadtbezirk Treptow-Köpenick und ist Teil des im Aufbau befindlichen Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Berlin-Adlershof. Das Baugelände wird östlich vom Bahndamm der S-Bahn-Linien S8, S9, S45, S46 S85 sowie der Bahnstrecke Berlin Görlitz, nördlich vom Grünauer Kreuz mit dem Berliner Außenring und westlich von der Wagner-Régeny-Straße begrenzt. Das südöstlich angrenzende Grundstück ist durch das Universitätsarchiv der Humbodt-Universität bebaut. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite (SW) befindet sich ein Gewerbegebäude. Die gegenwärtige Nutzung der Fläche ist eine Brachfläche ohne gehölzartigen Bewuchs. Es liegen Rohböden vor, sandig-kiesig, mit Schotterbeimengung. Die Baufläche lässt sich dem übergeordneten Biotoptyp: „Anthropogene Rohbodenstandorte und Ruderalfluren zuordnen. Artenschutzrechtliche Belange wurden im Vorfeld untersucht und sind im Rahmen der Ausführung zu berücksichtigen. Konstruktion: Die Tragkonstruktion des Gebäudes ist ausschließlich in Ortbetonbauweise herzustellen. Anpassungen sind bedingt durch einzuhaltende Nutzeranforderungen, bauplanungsrechtliche Festsetzungen und konstruktive oder technische Anforderungen nicht möglich. Die geplante Bauart wird, unter Beachtung der anstehenden und zu berücksichtigenden Lasten aus den Sammlungen, eine Stahlbetonkonstruktion in Sichtbetonbauweise. Die Verwendung von RC-Beton (Recyclingbeton 8.100m³) ist für alle Bauteile bis zu einer Druckfestigkeitsklasse < C30/37 vorgesehen. Das Dach der Technikzentrale besteht aus einer Stahlkonstruktion mit TrapezproÞldeckung. Alle tragenden Bauteile der Dachzentrale bestehen auch aus Stahlbeton. Brandwandkonstruktionen (Wandscheiben und Deckenbauteile) werden dachdurchdringend mit Dachüberstand ausgebildet. In den Lastannahmen der Dachdecke sind eine extensive Dachbegrünung und Photovoltaik sowie Geräte (Lüftung und Kälte) und deren Einhausungen und Leitungen der technischen Gebäudeausrüstung berücksichtigt Die tragende Stahlbetonkonstruktion basiert auf einem Grundmodul von 7,8m. Aus diesem Modul ergibt sich eine Gliederung für die Fassaden im 60cm Raster. Nutzungsspezifische Anforderungen: Besonderheiten der Planung sind die Nasssammlungen und Nasssammlungslabore die als Explosionsgeschütze Bereiche im Erdgeschoss weiter zu beplanen und zu errichten sind. Im Erdgeschoss befindet sich das zentrale Chemikalienlager, in welchem Ethanol für die Nasssammlung gelagert werden soll. Dazu werden Kubische Tankcontainer (KTC) mit Ethanol mit Lanzen an eine Ethanolversorgung angeschlossen. Für die Sammlungsräume (NUF 4=10.041m²) sind 4.700m² Fahrregalanlagen mit unterschiedlichen sammlungsspezifischen Ausstattungen zu planen und herzustellen. Technische Gebäudeausrüstung: Die Wärme- und Kälteversorgung des Gebäudes erfolgt über verschiedene Quellen. Die benötigte Energie wird aus einem Systemverbund aus Geothermie-Wärmepumpen, reversiblen Luftwärmepumpen, einer Kältemaschine (Kältemittel Propan) und einem Fernwärmeanschluss für die Abdeckung der Spitzenlasten im Winter erzeugt. Zum Einsatz kommt primär die thermische Bauteilaktivierung (TBA) von Wänden und Decken in den Sammlungen, Heizkörper in Laboren, Büros, Sanitärbereiche und Nebenräumen und Fußbodenheizung im Foyer und dem Duschbereich. Für den konservatorische Schutz der Sammlungsgüter und die erforderlich normative Luftversorgung in Laboren und Sanitärbereichen sind zentrale Lüftungsanlagen vorgesehen. Die Labore, Sanitärbereiche und die Nasssammlung werden mit 100% Außenluft versorgt. In den Sammlungen und den Fluren wird mit 70% Umluft gefahren. Leistungsumfang GU: Für alle Planungsleistungen der KG 200 bis 600 sind für das Bauvorhaben entsprechend der vorliegenden Planung genehmigungsfähige Ausführungsunterlagen zu erstellen. Anpassungen im Bereich der Abmessung, Konstruktion oder Ausstattungen sind dabei nicht zulässig. Leistungsumfang des GU ist die schlüsselfertige Erstellung des beschriebenen Gebäudes, der Außenanlagen, Laborausstattung und der technischen Gebäudeausrüstung. Die Leistung einer schlüsselfertigen Erstellung beinhaltet auch die vollständige, technisch uneingeschränkt funktionsfähige sowie baurechtlich abnahmefähige, mängelfreie Übergabe des Vorhabens. Wesentlicher Bestandteil einer mängelfreien Übergabe ist die Übergabe der Dokumentation mit dem integrierten Nachweis der Einhaltungen der Qualitätsanforderungen QN 5 für die Zertifizierung nach BNB.