Titel
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Leistungen der Tragwerksplanung, Lph 2 - 6, Jagdschloss Stern, 1. Realisierungsabschnitt: Kastellanhaus mit Nebengebäuden
Beschreibung
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Das Jagdschloss Stern (1730 bis 1732), ältester erhaltener Schlossbau Potsdams, am westlichen Rand des Stadtteils Babelsberg, wurde von König Friedrich Wilhelm im Stile eines holländischen Bürgerhauses erbaut. Es gilt als Musterbau für das in den Folgejahren errichtete Holländische Viertel. Es ist umgeben von dem Kastellanhaus, weiteren Nebengebäuden (Schafstall, Schuppen und Pavillon), dem Hauptmannhaus und einem sternförmig angelegten Wegesystem. Die Gebäude befinden sich im Eigentum der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin- Brandenburg (SPSG), der gemeinnützige Förderverein Jagdschloss Stern-Parforceheide e.V. betreibt das Jagdschloss als Museumsschloss. Das Gebäudeensemble steht mit den jeweils zugehörigen Gartenanlagen unter Denkmalschutz. Mit dem zentral angelegten Wegestern und den zwischen den Wegen befindlichen Gestellen wurde das Ensemble zum Namensgeber für das Stadtgebiet "Am Stern". Das historisch bedeutsame Ensemble bietet ein starkes, identitätsstiftendes Potential, das derzeit aufgrund eingeschränkter Nutzungen und Leerstand nicht aktiviert wird. Der Standort hat eine bis in das 18.Jh. zurückgehende gastronomische Nutzungsgeschichte und wurde bis 1992 als Gaststätte mit Biergarten genutzt. Seit Aufgabe der Gastronomie steht das Gebäude leer. Das voll unterkellerte Gebäude (710 m2 BGF) mit annähernd quadratischen Grundriss (ca. 12,7m x ca. 12,8m) wurde aus Ziegelmauerwerk errichtet. Das Kellergeschoss liegt als Sockelvorsprung ca. 1,40m über Gelände. Das Erdgeschoss wurde in sichtbarer Fachwerkbauweise mit Ziegelausfachungen realisiert. Die Dachkonstruktion beginnt im 1.OG als Mansarddach und besitzt im Dachgeschoss einen zentralen Kaiserstiel. Die Deckenkonstruktion zwischen EG und KG besteht nach derzeitiger Kenntnis aus einer gemischten Bauweise (Gewölbedecke mit tlw. Stahlsteindecken, evtl. tlw Holzbalkendecken). Der Deckenaufbau zwischen EG und KG bedarf weiterer Klärung. Zwischen dem EG und dem Mansardgeschoss befindet sich eine Holzbalkendecke. Übergeordnetes Ziel der Sanierung und Modernisierung ist die Wiederbelebung des gesamten Ensembles. In einem 1. Realisierungsabschnitt sollen das Kastellanhaus mit den Nebengebäude sowie den Freianlagen saniert und modernisiert und dem historischen Vorbild folgend eine gastronomische Nutzung etabliert werden. Bei der Sanierung der Gebäude und Gartenanlagen sind die Belange des Denkmalschutzes zu berücksichtigen. Dies gilt insbesondere für die barrierefreie Erschließung des Sockelgeschosses, für die Integration zeitgemäßer gastronomischer Betriebsabläufe und technische Anlagen in die vorhandene Raumstruktur. Gegenstand dieses VgV-Verfahrens ist die Vergabe der Leistungen der Tragwerksplanung gem. HOAI §§ 49 ff., Lph 2 bis 6 und 8; siehe Anlage VM4-2_Spezifische Leistungspflichten_TWP_ES-Bau sowie Anlage VM4-2_Spezifische Leistungspflichten_TWP_LP3-6_. Der Leistungsumfang entspricht den Stufen 1 bis 5 Leistungen des RBBau-Mustervertrags Tragwerksplanung gemäß §51 HOAI bzw. den Leistungsphasen 2 bis 6 HOAI für den 1. Realisierungsabschnitt. Der Auftraggeber beabsichtigt die Beauftragung bzw. den Abruf aller Stufen, jedoch erfolgt die Bereitstellung der Fördergelder nur schrittweise. Die Bereitstellung weiterer Zuwendungen ist in Aussicht gestellt, deren Bescheid jedoch an Meilensteine (z.B. Vorlage prüffähige ES-Bau bis Ende 2025) geknüpft. Deshalb erfolgt zunächst nur die Beauftragung der Planungsleistungen zur Erstellung der ES-Bau (Leistungsphase 2 HOAI). Gleichzeitig wird ein Vertrag Tragwerksplanung über die stufenweise Beauftragung der weiteren Leistungsphasen 3 - 6 und 8 abgeschlossen. Jedoch stehen alle Leistungsstufen, die der Auftraggeber mit dem Vertrag Tragwerksplanung vereinbart, unter der aufschiebenden Bedingung, dass der Auftraggeber sie schriftlich abruft. Ein Rechtsanspruch auf die Beauftragung weiterer Leistungsstufen nach der Erbringung der ES-Bau besteht nicht. Der Auftragnehmer ist verpflichtet, die Leistungen der weiteren Leistungsstufen zu erbringen, wenn der Auftraggeber sie ihm überträgt. Alles Weitere regelt § 3 des Vertrags. Bauwerkskosten geschätzt brutto: KGr 300 ca. 3,0 Mio.EUR, KG 400 für Ing-Bau rd. 0,74 Mio EUR / HOAI 2021: Honorarzone gem. §50: III; Honorarsatz nach Einschätzung des Bieters; mitzuverarbeitende Bausubstanz (mvB) gem. § 4 (3): rd. 0,3 Mio. EUR; Umbau- und Modernisierungszuschlag gem. § 36(1): nach Einschätzung des Bieters (s. SJK_VgV_Aufgabenstellung-Tragwerksplanung_07.02.2025); *** Voraussichtl. zeitl. Ablauf: Beauftragung bis 05/2025, Planung Lph 2: 06/2025 - 12/2025 / Lph 3+4: 04/2026 - 10/2026 / Lph 5: 10/2026 - 10/2028 / Lph 6+7: nach Vereinbarung / Baudurchführung (Lph 8+9): 04/2027 - 04/2030 / Baudurchführung Gala-Bau: 07/2029 -03/2030 Übergabe nach Abschnitt H RBBau: bis 06/2030. Baubeginn Hochbau 04/2027, Gesamtbauzeit einschl. Außenanlagen rd. 3 Jahre. Die Vergabe erfolgt stufenweise nach RBBau (s. Ziff. II.2.11). Die Leistungen der Planung der Ingenieurbauwerke (Medienerschließung), der Objektplanung, der Technische Ausrüstung, Tragwerkplanung, Freianlagenplanung werden in separaten Vergabeverfahren vergeben.